Themen- und Pilgerrouten

Camino Viejo de Candelaria - Die Pilgerroute nach Candelaria

Am 15. August – Marie Himmelfahrt – wird in der Stadt Candelaria das Wallfahrtsfest zu Ehren der Jungfrau von Candelaria gefeiert.

Bereits Tage zuvor machen sich die Pilger aus allen Teilen der Insel zu Fuß auf den Weg in Richtung der Schutzheiligen der Kanarischen Inseln.

Vielfältig sind die Routen die sie dabei zurück legen.

Eine der wichtigsten Pilgerrouten in Richtung Candelaria ist die 27 km lange Route von Tegueste im Norden der Insel nach Candelaria.
Dies ist eine Pilgerroute, die, ausgehend von Tegueste über La Laguna, Llano de Moro und Igueste, einfach nur begeistert und beeindruckt.

Denn neben den grandiosen Aussichten und Eindrücken bekommt jeder, der diese Route geht, unglaubliche und nicht für möglich gehaltene Eindrücke in Bezug auf die eigene Stärke und die eigene Willenskraft.

Los geht es in Tegueste. Hier sollte man bereits um 5:30 Uhr an der Plaza de San Marcos stehen. Belohnt für das frühe Aufstehen wird man dann umgehend. Denn der Anblick der gerade erwachenden Insel ist unbeschreiblich schön und hinterlässt den ersten bleibenden Eindruck des Tages. 
Doch noch ist es dunkel und so beginnt die Pilgertour mit einer Taschenlampe. Den ersten Stempel im Pilgerpass hat jeder Pilger bereits bekommen und so kann man sich, allein oder in der Gruppe, auf den Weg zur ersten Etappe machen. Diese führt von Tegueste nach La Laguna. Und jeder Anfang ist mühsam. So auch hier. Denn die erste Etappe führt hauptsächlich über steile Bergwanderwege.

Langsam erwacht mehr und mehr der Tag. Alles wird lebendig und man fängt an eins zu werden mit seinem Pilgerweg. Die Vögel begrüßen einen bei jedem Schritt mit ihrem unglaublich schönen Gesang und spornen zum weiter gehen an.

Ist man in La Laguna angekommen, erhält man an der „Iglesia de Santo Domingo de Guzmán” seinen zweiten Stempel in den Pilgerpass.

Anschließend geht es weiter in Richtung Candelaria. Die Pilgerroute führt durch steinige Barrancos, vorbei an kleinen Kapellen und auch immer wieder an Pilgerstationen. Hier gibt es, neben den verdienten  Pilgerstempeln auch hin und wieder ein Heiligenbildchen. Mit jedem Stempel im Pilgerpass kommt jeder Pilger seinem Ziel – der Basilika von Candelaria – näher.

Wenn im Osten bereits die die Küste des Atlantiks zu sehen ist, wird es für die Pilger noch einmal mehr als beschwerlich. Auf holprigen Wegen geht es immer wieder bergauf und bergab. Nun heißt es wirklich, mit vollem Herzen und mit dem Kopf Pilger zu sein. Denn genau auf diesem Streckenabschnitt zeigt sich, ob man ein Wanderer ist, der seine Wanderung jederzeit abbrechen  kann oder ob man ein Pilger ist, der mit all seiner Kraft und mit Gottes Hilfe sein Ziel – die Basilika am Ende seiner Pilgerreise – erreichen will.

Nach ungefähr acht Stunden ist es dann soweit. Man ist an der Basilika de Nuestra Senora de Candelaria angekommen und kann dort sein Pilgerzertifikat entgegen nehmen.

Sicher ist es für jeden Pilger, der diesen Weg einmal gegangen ist, sehr interessant zu wissen, dass der Weg von Tegueste nach Candelaria ein sehr geschichtsträchtiger Pilgerpfad ist. Denn er wurde bereits im 16. Jahrhundert von dem Geschichtsschreiber und Dominikaner-Mönch Fray Alonso de Espinosa erwähnt. Und mit diesem Wissen kann sich sicher auch jeder Pilger vorstellen, wie viele Menschen diesen Pfand bereits gegangen sind.