Menschen der Geschichte

Christoph Kolumbus

Christoph Kolumbus – der große Entdecker Amerikas?

Diese These lässt mittlerweile einige Zweifel aufkommen, die jedoch noch nicht in vollem Umfang bewiesen sind. Jedoch geht man heute davon aus, dass bereits 500 Jahre bevor Kolumbus einen Fuß auf Amerikanischen Boden setzte, Leif Eriskcon oder andere Isländer Amerika entdeckt haben.
Einzig die dauerhafte Kolonisierung der von ihm „entdeckten“ Länder und Völker lässt ihn in der Geschichte als Entdecker Amerikas erscheinen.

Seine Herkunft

Das genaue Geburtsdatum von Kolumbus ist nicht bekannt. Sicher ist aber, dass Cristoforo Colombo – wie sein Name im italienischen heißt -, oder auch Cristóbal Colón – im spanischen - , um 1451 in Genua zur Welt kam. Sein aus dem italienisch kommender Name wurde latinisiert.

Die Eltern von Kolumbus waren der Genueser Wollweber Domenico Colombo und Suzanna Fontanarossa. Kolumbus hatte vier Geschwister, davon drei Brüder und eine Schwester.

Glaubt man seinen eigenen Aussagen, dass fuhr Kolumbus bereits mit 14 Jahren zur See. Von seinem Sohn wird über ein Studium an der Universität von Pavia berichtet. Dies ist durchaus vorstellbar, denn Kolumbus kannte sich hervorragend in den Fächern Latein und Mathematik aus. Diese Kenntnisse waren geradezu genial für seine späteren Entdeckungsreisen und dienten als Voraussetzungen für das Erlernen der Kosmographie und Kartographie.

Seine Anfänge als Entdecker

Nach seiner Hochzeit im Jahre mit Filipa de Perestrelo e Moniz wurde 1480 auf der Insel Porto Santo – unweit von Madeira – ihr gemeinsamer  Sohn geboren.
Der Schwiegervater von Kolumbus war Gouverneur von Porto Santo, was Kolumbus dazu bewegte, einige Zeit dort zu leben. Hier studierte er die Seekarten, Logbücher und Papiere aus dem Nachlass seines Schwiegervaters. Es wird vermutet, dass es diese Zeit war, in der Kolumbus begonnen hat, sich intensiv mit einer eventuellen Seeroute zwischen Europa und Süd-Ost-Asien zu beschäftigen.

Nach vielen kleinen persönlichen Niederlagen, brachte er sein Vorhaben an den Hof von Kastilien.

Portugal war zur damaligen Zeit absoluter Vorreiter im Hinblick auf die Entdeckung neuer Seewege und neuer Länder. Um den Portugiesen zuvor zu kommen, wollte Kolumbus unter Kastilischer Krone unbedingt einen Seeweg nach Indien entdecken, der nicht über die bekannte Route Richtung Osten, sondern über eine neue Route Richtung Westen führte.

Der Beginn der Entdeckung – oder auch Wiederentdeckung - Amerikas

Doch es dauerte bis zum 17. April 1492, bis es zur Unterzeichnung eines Vertrages – die sogenannte „Kapitulation von Santa Fe“ - zwischen den Königen und Kolumbus in Bezug auf eine Expedition kam. Dieser Vertrag sicherte Kolumbus nicht nur ein hohes Einkommen aus dem Verkauf von Gütern und Statthalterschaft aus den neu gefundenen Ländereien, sondern auch den Titel „Admiral der Weltmeere“.

Auf seinen Entdeckungsfahrten in den Jahren 1492 bis 1504 waren es vor allem die Großen Antillen  unter anderem Hispaniola (heute die Länder Haiti und Dominikanische Republik) die er ansteuerte und auf denen er die ersten Kolonien gründete.
Auf seinen ersten drei Reisen fand sich Kolumbus immer auf Amerika vorgelagerten Inseln. Erst auf seiner vierten Reise betrat er im heutigen Honduras, das erste mal Amerikanisches Festland.
Es war Kolumbus weder zu dieser noch zu einer späteren Zeit klar, dass er nicht, wie erhofft Indien oder China betreten hatte, sondern einen bis dato unbekannten Kontinenten.

Kolumbus und die Kanarischen Inseln


Gran Canaria

Das Christoph Kolumbus auf seinen Entdeckungsreisen Halt auf den Kanarischen Inseln gemacht hat, ist unumstritten. Umstritten ist bei Historikern bis heute jedoch, ob er je einen Fuß auf die Insel Gran Canaria gesetzt hat. Wie gesagt, es ist bei Historikern umstritten, auf der Insel nicht.
Es soll sogar der Ort seiner Übernachtung bekannt sein – hier ist heute die „Casa de Colón“, das Kolumbus-Museum untergebracht. Es findet sich in der Altstadt Vegueta, direkt auf der Rückseite der Kathedrale Santa Ana. Neben dem Museum steht eine kleine, San Antonio Abad geweihte Kapelle. Vor dieser Kapelle soll Kolumbus für das gute Gelingen seiner Entdeckungsreisen gebetet haben.

Ob Kolumbus je auf Gran Canaria war, ist bis heute nicht bestätigt.

La Gomera

Sicher dagegen sind seine Aufenthalte auf der Insel La Gomera.
Hier legte er insgesamt drei Mal einen Zwischenstopp ein, bevor er seine Reise in die neuen Welten antrat.

Als er 1492 das erste Mal die Insel La Gomera ansteuerte, soll er, als er Teneriffa passierte, den Vulkanausbruch des Teide beobachtet haben. Bei diesem ersten Aufenthalt kam Kolumbus mit drei Schiffen auf der Insel und an der Inselhauptstadt San Sebastian an.
Ein Bruch des Steuerruders auf der „Pinta“ und eine Verbesserung des Großsegels, des bis dahin langsamsten Schiff, der „Nina“ erzwangen einen einmonatigen Aufenthalt auf der wunderschönen Kanareninsel.

Kolumbus und Beatriz de Bobadilla La Cazadora


Es gibt Behauptungen, dass sich der Aufenthalt auf der Insel auch verlängerte, weil sich Kolumbus in die schöne, aber grausame Beatriz de Bobadilla La Cazadora verliebt hatte. Anderen historischen Berichten zufolge, befand sich diese zu dieser Zeit aber nicht auf der Insel. Als gesichert gilt jedoch, dass sich Beatriz de Bobadilla La Cazadora finanziell sehr umfangreich am Wiederaufbau seiner Schiffe beteiligt haben soll.

Seine Aufenthalte auf La Gomera


Kolumbus nutzte die Zeit, um seine Schiffe ein letztes Mal mit Wasser und den notwendigen Lebensmitteln aufzufüllen. Er ging von einer Reisezeit von 21 Tagen aus, ließ jedoch Proviant für 28 Tage auf den Schiffen verladen. In der Zeit, in der die Reparaturen durchgeführt wurden, hatte die Besatzung genügend Zeit sich zu erholen und ihre Kräfte erneut zu mobilisieren.

Zur gleichen Zeit sollen auch viele Einheimische der Insel La Gomera auf den Schiffen von Kolumbus angeheuert haben, die ihm bei seinen Entdeckungsreisen tapfer zur Seite standen.

Mit an Bord soll sich zudem Quellwasser aus einem Brunnen aus San Sebastian befunden haben, dass später zur Taufe der Bewohner der neuen Welt benutzt wurde. Noch heute sind die Einwohner der Insel stolz darauf, dass Amerika mit Ihrem Wasser getauft wurde.

Nach diesem ersten Zwischenstopp hielt Kolumbus zwei weitere Male auf der Insel La Gomera. Einmal im Jahr 1493 und einmal im Jahr 1498.

Bei seiner zweiten Ankunft auf La Gomera soll er von Beatriz de Bobadilla La Cazadora mit Artillerie-Feuer und einem Feuerwerk begrüßt worden sein. Dies stützt die These, dass beide eine Liebesverhältnis hatten. Bei seinem dritten Besuch auf der Insel befand sich Beatriz de Bobadilla La Cazadora jedoch schon in den Vorbereitungen für Ihre Hochzeit mit Alonso Fernández de Lugo, was diese These wiederum widerlegt.

Seit dem ersten Besuch von Kolumbus trägt die Insel den Beinamen „La Isla Columbina“ - die Kolumbusinsel.

Kolumbus und sein Umgang mit den Menschen der neuen Welt


Kolumbus war ebenfalls für seine Härte und Brutalität bekannt. Die Freundlichkeit und das Vertrauen, was ihm die Einwohner Amerikas entgegenbrachten, wurde von ihm nur belächelt. Sah er doch in jedem Menschen einen potenziellen Sklaven, mit dem sich in Europa viel Geld verdienen ließ. Dies galt auch für die Waren und Geschenke, die man ihm und seinen Mannen übergab.
Für Kolumbus zählte nur die Macht und der Reichtum. Menschen und Schicksale waren ihm egal. Es wurde ihm sogar nachgesagt, dass es nichts gab, wovor er zurück schreckte, wenn es um die Vermehrung seines Reichtums und dem Anstieg seines Ansehens ging.

Was vom großen Entdecker übrig blieb

Glanz, Ruhm und Macht von Kolumbus vergingen, als er seine Reisen beendet hatte. Er hatte auf seinen vier Reisen insgesamt neun Schiffe verloren. Ein Umstand der wohl auch dafür sorgte, dass Kolumbus seine  Mythos als Held und Eroberer verlor.
Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er zurückgezogen und wurde von der Bevölkerung nicht mehr beachtet.

Am 20. Mai 1506 verstarb Kolumbus in Valladolid in Spanien im Alter von nur 55 Jahren. Seine Todesursache ist bis heute nicht geklärt. Historiker spekulieren jedoch, er könnte an Arthritis, Diabetes oder auch Syphilis gestorben sein.
Auch um sein Vermögen ranken sich bis heute nur Spekulationen. Aber egal ob er als reicher Mann oder verarmt gestorben ist, sicher ist bis heute, dass er bis in seinen Tod hinein ein verbitterter und böser Mann war.

Kolumbus wurde in Sevilla begraben, sein Leichnam 1542 auf Wunsch seines 1542 dann nach Santo Domingo überführt. Hier blieben seine Gebeine bis zum Jahr 1795 – die Franzosen hatten diese Insel zu dieser Zeit schon zu ihrer Kolonie gemacht. Aus diesem Grund wurden die Gebeine erneut umgesiedelt, diesmal nach Kuba und in der Kathedrale von Havanna beigesetzt.
Werder in seinem Leben, noch in seinem Tod ist Kolumbus zur Ruhe gekommen. Denn in Havanna sollte nicht seine letzte Ruhestätte sein. 1898 wurden die sterblichen Überreste von Christoph Kolumbus erneut aus dem Grab gehoben und wieder zurück nach Sevilla gebracht. Im darauffolgenden Jahr wurden sie dort erneut bestattet. Somit schloss sich der Kreis von Christoph Kolumbus.