Das Leben ohne Tourismus

Die Jagd

Sie ist wohl auf der ganzen Welt die älteste Tätigkeit, die von den Menschen ausgeführt wird. Denn sie gehört seit Jahrtausenden zur Menschheit und sichert ihr das Überleben.

Auch auf Teneriffa ist die Jagd ganz tief in der ländlichen Gesellschaft verwurzelt. Viele Inselbewohner praktizieren die Jagd bis heute – sie haben es von ihren Eltern gelernt, und die von ihren Eltern … usw.

Um den Bestand der Tierwelt auf der Insel nicht zu gefährden, heißt, um die natürlichen Ressourcen der Fauna zu erhalten und um den Umweltschutz auf der Insel zu sichern, mussten auf Teneriffa Normen und Regelungen geschaffen werden.

Was in seinen Ursprüngen einmal der Beschaffung von Nahrung zum Überleben der Menschen diente, ist in der Zwischenzeit zu einer besonderen Sportart und zu einer Art Freizeitbeschäftigung in der freien Natur geworden. Dieser Umstand hat dazu beigetragen, dass die Jagd in den letzten Jahren nicht nur immer beliebter wurde, sondern – wie bei allen anderen Freizeitaktivitäten die in Verbindung mit der Natur stehen – dass sie in den letzten Jahrzehnten auf der Insel Teneriffa einen ganz besonderen Aufschwung erlebt hat.

Auf Teneriffa gibt es rund vierzig Jagdverbände in denen ungefähr 10.000 Jäger organisiert sind. Nur wenige dieser Verbände sind regional, die meisten von ihnen sind örtliche Jagdverbände. Sie alle stehen unter der Schirmherrschaft der „Federación Insular Caza“ - des Jagdverbandes des Insel Teneriffa.

Es gibt auf der Insel Teneriffa zwei verschiedene Gruppen, in die die gejagten Wildarten eingeteilt sind.

Auf der einen Seite ist da die Gruppe des Großwildes. In dieser Gruppe ist ausschließlich das Mufflon vertreten. Das Mufflon zählt zu der Familie der Säugetiere. Es wurde ungefähr in der Mitte des 20. Jahrhunderts in den Canadas del Teide ausgewildert. Die Auswilderung erfolgte ausschließlich zum Zwecke der Jagd. Mittlerweile wirkt sich dieser Umstand mehr als negativ auf die Natur aus. Denn mittlerweile hat die Anwesenheit des Mufflons in den Canadas zu einer Störung des Gleichgewichts der Bergökosysteme der Insel geführt.

Die zweite Gruppe – wie sollte es auch anders sein – ist die des Kleinwildes. Hierzu zählen unter anderem Kaninchen, Felsenhühner, Turteltauben, Wachten … usw.
Die Gruppe des Kleinwildes wird wiederum in mehrere Kategorien unterteilt. Da gibt es die Federwild-Jagd bei der auf Teneriffa Tauben (Felsentaube und Turteltaube), Wachteln und Felsenhühner gejagd werden dürfen, und es gibt die sogenannte Haarwild-Jagd. Diese Jagd hat jedoch nur einen Vertreter und das ist das Kaninchen.

Die Kaninchenjagd erfolgt auf der Insel mit Jagdhunden – dem Podenco – oder auch mit Frettchen.

Gejagt werden darf auf Teneriffa nicht immer und vor allem auch nicht überall.
Die Jagd ist immer auf bestimmte Gebiete und auch auf bestimmte Jahreszeiten beschränkt.
Diese Beschränkungen sind in den regionalen Bestimmungen zur Jagd genau festgelegt. In diesen Bestimmungen sind die Zeiten der Jagdsaison, die einzelnen Jagdgebiete, die zugelassene Arten und Exemplare … usw. genaustens aufgeführt.

Umfangreicher und zusätzlicher Schutz gilt dabei den Naturschutzgebieten, den besonderen Erhaltungsbereichen, den besonderen Wildschutzgebieten, den kontrollierten Jagdgebieten, verschiedenen privaten und staatlichen Jagdbezirken, den eingefriedeten Bezirken und den Sicherheitsgebieten. Für all diese Gebiete gelten ganz besondere Jagdbestimmungen mit eigenen, separaten Regeln und Vorschriften.

Außerhalb dieser Gebiete unterliegen die Jagdgebiete keiner außergewöhnlichen und besonderen Jagdbestimmung. So ist das Jagen in diesen Gebieten zu bestimmten Jahreszeiten – selbstverständlich gemäß den Bestimmungen, die seitens der Inselregierung erlassen wurden – erlaubt. Es gibt aber auch Gebiete auf der Insel, in denen das Jagen ganzjährig verboten ist und in denen bei Zuwiderhandlungen sehr hohe Strafen drohen.