Geschichte Teneriffas

Die Entstehung Teneriffas

Die Form der Insel Teneriffa entstand durch ein Bruchsystem in der ozeanischen Platte – dem Aussehen nach ein nach links unten gekipptes Y. Die oberen linken und rechten Arme des Y, die Nordweststrecke – hier das Tenogebirge -, und die Südwestecke – hier die Gegend um Adeje -, laufen in einem Winkel von in etwa 120 Grad zusammen. Sie treffen sich dort, wo sich das Teidemassiv befindet.
Der Fuß, oder das Bein des Y bilden die Cordillera Dorsal (ein Gebirgszug der sich durch das Zentrum von Teneriffa in Richtung Nord-Osten zieht), und schließt mit dem Anagagebirge ab.

Die komplette Entstehung der Insel wird fast überall in sechs Schritten beschrieben, die hier nachfolgend aufgeführt werden.

Den Beginn machte der Spaltenvulkanismus

Die drei großen Gebiete der Insel – Teno, Adeje und Anaga – waren zunächst unverbunden und wurden vor etwa 7 – 5 Millionen aus harten, basaltischen Laven aufgebaut.
Dieses Gestein wurde durch den Druck  der tiefer liegenden Magmakammern immer wieder auf's Neue aufgebrochen. In den dabei entstandenen Spalten stieg Magma auf. Nach vielen Millionen Jahren ist heute heute nur noch das harte, eingeschlossene Gestein in den Spalten übriggeblieben. Auf Grund der Nähe, in der die Felsen zueinander stehen, kann man sehen, dass immer wieder Spalten aufgebrochen wurden.

Dem folgte das Rückgrat

Ungefähr drei bis vier Millionen Jahre später, vor ca. 3-2 Millionen Jahren bildete sich ein Spaltensystem, das von Nordosten nach Südwesten gerichtet ist. Auf dem Kamm dieses Spaltensystems verläuft heute die Straße von La Laguna zum Nationalpark Teide.
Zur damaligen Zeit flossen große Mengen an Lava punktuell seitlich nach Norden und Süden aus. So entstanden unter anderem die Laderas (Begrenzungen) der Täler von La Orotava, Güimar und Icod.
Es gibt in Bezug auf das Orotavatal eine weitere, eine andere Theorie. Diese besagt, dass das Orotavatal erst durch die Zerstörung des riesigen Vulkans – welcher ein Vorläufer des Inselgiganten Teide war – seine jetzige Form und sein jetziges Gesicht bekommen hat.

Der Urvulkan

In der darauf folgenden dritten Phase verlagerte sich der Vulkanismus auf der Insel. Hier in Richtung Ende des stetig ansteigenden Cordillera Dorsal (Rückgrad) – dem Gebiet des heutigen Teide.
Ganz im Gegensatz zu den bisherigen Aktivitäten – den linear aneinandergereihten Öffnungsspalten – bildete sich nun ein zentraler Vulkan, der in seinen Ausmaßen einst wohl viel höher und auch mächtiger war als der Teide es heute ist.

Dem nicht genug. Mit den Aktivitäten änderte sich auch die Zusammensetzung des vulkanischen Materials. Waren die Laven bis dato basaltisch, so trat nun trachytische und phonolytische Lava an die Erdoberfläche.

Phase 4 – Die Zerstörung des Urvulkans

Nachdem die Aktivitäten auf der Insel über mehrere Millionen Jahre anhielten, passierte vor etwa 170 000 Jahren wieder etwas, dass einschneidend für die Insel und für ihr Aussehen war. Der Urvulkan stürzte nach massenhaften und gewaltigen Ausbrüchen ein. Durch die ungeheure Menge an Gestein, was sich nun auf der Insel verteilte, gestaltete sich die Insel Teneriffa noch einmal neu.

Phase 5 – die Entstehung des Teide

Im nun entstandenen Kessel (Caldera) bildeten sich neue Vulkane. Aus ihnen ging der mächtige Inselgigant Teide mit dem Pico Viejo hervor.

Der jüngste Vulkanismus auf der Insel


Es waren vor allem die östlichen und südlichen Seiten von Teneriffa in deren Richtung auch in einer späteren Phase von explosiven Eruptionen Aschewolken und diverses Lockermaterial, wie zum Beispiel Bimsstein, Tuffs und Lapilli, ausgestoßen wurde. Diese Materialien überdeckten das ältere Gestein und gewannen zudem neues Terrain vom Meer.
Zudem bildeten sich – bis in die Neuzeit hinein – an den Hängen der Insel, in unterschiedlicher Dichte weit über 100 Aschekegel heraus. Die einzigen Ausnahmen hier bildet das Anagagebirge und die Region des Tenogebirges.

Durch die jüngste Vulkantätigkeit wurde die Verbindung zwischen dem Teidemassiv und dem Tenogebirge geschaffen. Bis heute sind die Zeitzeugen dieses Vulkanismus sichtbar. Denn die Gesteinsmassen die bei den Ausbrüchen des Montana Negra (1706), des Narices de Teide (1798) und des Chinyero (1909) die Erde bedeckten, sind noch immer tiefschwarz und zeigen auch noch keine Spuren der Verwitterung.

Heute ist sicher, dass die Insel Teneriffa und ihre Schwesterinseln noch immer Zonen haben, in denen es aktive Vulkane gibt. Wenn man als Wanderer den Gipfel des Pico del Teide erklimmt, wird man noch immer eingehüllt in den typischen Schwefelgeruch. Somit kann mit Sicherheit gesagt werden, dass die Entstehung der Insel Teneriffa noch immer nicht abgeschlossen ist.
Jedoch hat es seit der Eroberung der Insel durch die Spanier nur noch insgesamt 10 größere Vulkanausbrüche und sehr viele kleine Eruptionen gegeben – unter anderem in den Jahren 1492, 1604, 1605, 1704, 1705, 1706 und
Am 18. November  1909 ereignete sich der vorerst letzte große Vulkanausbruch auf der Insel. Bereits am nächsten Tag wälzte sich ein circa 200 Meter breiter und drei Meter hoher Lavastrom von den Bergen kommend die Hügel hinab. Aus insgesamt neun verschiedenen Kratern ergossen sich ganze neun Tag lang die Lavaströme über insgesamt 1.250.000 Quadratmeter Land. Die Ströme kannten kein Halten und zerstörten auf ihrem Weg in das Tal wertvolle Wälder, Ackerflächen, Weinberge und Dörfer.
Wie durch ein Wunder kamen bei diesem Ausbruch keine Menschen zu Schaden. Dies lag wohl auch daran, dass sich der bis zu 2.400 Grad heiße Lava mit nur 16 Kilometern pro Stunde nur sehr langsam fortbewegte.

Seit 1919 gab es auf der Insel keine vulkanischen Ereignisse mehr.