Geschichte Teneriffas

Historische Vulkanausbrüche

Wie viele Vulkane gibt es auf der Insel Teneriffa – eine berechtigte Frage mit einer einer ungewöhnlichen Antwort. Die ganze Insel ist ein einziger Vulkan.
Ein Leben auf dem Feuer, so könnte man das Leben auf Teneriffa bezeichnen. Die Tinerfenós leben mit und auf diesem Feuer. Ist es doch ein Feuer, dass nicht vernichtet, sondern alles Leben auf dieser Insel schafft.
Aber es ist ein ungefährliches Leben, denn auch wenn es im Inneren der Erde immer weiter brodelt, sind Ausbrüche nicht zu erwarten.  Kleinere Eruptionen sind kaum spürbar und haben somit auch keinen Einfluss auf die Menschen, die Tiere oder die Natur.

Der Teide

Im Laufe der Jahre haben Geologen herausgefunden und erkannt, dass der Inselgigant Teide, der höchste Berg Spaniens und der dritthöchste Inselvulkan der Welt ist . Hierbei handelt es sich um einen sogenannten Schichtvulkan, dessen Grundsockel sich auf drei Schildvulkanen befindet. Er ragt heraus aus der großen Caldera mit dem Namen Las Canadas, die ein unglaubliches Ausmaß von 17 km Durchmesser besitzt.

Die Vulkanausbrüche auf Teneriffa

Doch zur Geschichte des Vulkanismus auf der Insel gehört nicht nur der Teide. Wichtig sind hier auch die Orte, von denen aus der Historik heraus bekannt ist, dass sich an ihnen Ausbrüche ereigneten. Wobei man hier richtigerweise sagen muss, dass die schriftlichen  Aufzeichnungen erst seit der Eroberung der Insel geführt werden. Die Ausbrüche, die sich in der Zeit ereigneten, als die Insel noch den Ureinwohnern, den Guanchen gehörte, können heute nicht mehr belegt oder nachgewiesen werden.

Ausbrüche in den Jahren 1704-1705: Diese Eruption, ein typischer Spaltenausbruch, erfolgte über drei klar zu unterscheidenden Emissionszentren: Siete Fuetes, Fasnia und Berg von Las Arenas, die entlang einer etwa 13 Kilometer langen Fraktur lagen.
 
Ausbruch von Garachico (1706): Am 5. Mai 1706 begann ungefähr 8 Kilometer südlich des Ortes Garachico die Eruption von Montaña Negra, die neun Tage lang anhielt. Das ist der einzige aller historischen Ausbrüche auf Teneriffa, der nur einen Schlot aufwies, und zudem der einzige, bei dem beträchtliche Materialschäden entstanden.
 
Ausbruch von Chahorra (1798): Es handelt sich um den letzten, der sich zu historischer Zeit innerhalb der derzeitigen Grenzen des Nationalparks des Teide ereignete. Die Eruption fand am 9. Juni 1798 an den Hängen des Pico Viejo statt, und endete am 8. September des gleichen Jahres. Es war die längste, die in historischer Zeit auf Teneriffa zu verzeichnen war.
 
Ausbruch von Chinyero (1909): Die letzte Eruption, die auf Teneriffa erfolgte, ist die des Vulkans Chinyero; sie begann am 18. November 1909, und dauert 10 Tage lang. Die neun Schlote, die anfangs erschienen, reduzierten sich später auf drei Hauptschlote.

Insgesamt existieren Aufzeichnungen und Überlieferungen über mehrere Eruptionen. Hier aus den Jahren 1492, 1604, 1605, 1704, 1705, 1706, 1798 und 1909.
Selbst Christoph Kolumbus konnte während eines Halts auf der Insel La Gomera von dort aus den Vulkanausbruch im Jahr 1492 auf Teneriffa beobachten.
1799, also ein Jahr nach dem vorletzten Ausbruch auf Teneriffa, ist der Begründer der Vegetationsgeographie, Alexander von Humboldt auf den Gipfel des Teide gestiegen und konnte noch Dampf aufsteigen sehen.