Traditionelle Sportarten und Spiele

Arrastre de ganado – Viehziehen

Was sich im ersten Moment sehr lustig anhört, hat nichts damit zu tun, dass bei dieser Sportart irgendwelche Tiere irgendwo hin gezogen werden.

Es ist vielmehr ein traditioneller Wettkampf, bei dem Stiere, Ochsen und Kühe – Allein oder im Zweiergespann – ein bestimmtes Gewicht über eine vorher abgesteckte Fläche ziehen müssen. Dabei spielt die Zeit die dafür benötigt wird eine ausschlaggebende Rolle wenn es um den Sieg oder die Niederlage geht.

Wer nun denkt, das ist einfach, dem sei gesagt, das dies nicht so ist. Die Bauern müssen vorab intensiv mit den Tieren üben, sonst schaffen sie es nicht einmal, die Tiere richtig anzuspannen, geschweige denn die Tiere dazu zu bewegen, die schwere Last hinter sich her zu ziehen.

Ist das Gespann erst einmal in Bewegung erfordert es viel Motivation und Einfühlungsvermögen die Tiere in der Spur und „bei Laune“ zu halten. Und so kommt es nicht nur auf die Kraft und die Geschwindigkeit der Tiere an, sondern auch auf das Können und die Erfahrung des Ochsentreibers.

Begleitet wird das Viehziehen vom Gejole und den vielen Rufen der Schaulustigen, die ihre Favoriten lautstark anfeuern.

Eine wichtige Voraussetzung für die Ausübung dieses Sports ist die Einhaltung von dezidierten Tierschutzbestimmungen. Es ausnahmslos verboten ist die Tiere während und nach einem Wettkampf zu züchtigen oder zu bestrafen. So ist sichergestellt, dass die Tiere auf Grund der Ausübung dieses Sports garantiert keinen Schaden nehmen.

Diesem traditionellen Brauch ist es zu verdanken, das „Vaca basta“ - eine autochthone Rinderart der Kanarischen Inseln, nicht ausgestorben ist.