Die Guanchen
Kultur und Sprache der Guanchen
Und die Guanchen hatten eine große Kultur. Vor allem hatten sie eins, eine Sprache – Guanche -. Von Insel zu Insel gab es verschiedene Mundarten, was daraus resultiert, dass die Bevölkerungen der einzelnen Inseln untereinander kaum Kontakt zueinander hatten.
Heute weiß man, dass es in der Sprache der Guanchen einige Wörter gab, die sich mit berberischen Wörtern decken. Hierzu gibt es auch archäologische Funde, die die Existenz einer libysch-berberischen verwandten Schrift nahe legen.
Aus der Sprache Guanche sind nur noch wenige Worte bekannt. Eins jedoch ist sicher, dass Wort Guanche bedeutet eigentlich Mann/Mensch aus Teneriffa. Dieser Begriff wurde erst viel später zu einer Sammelbezeichnung für die Altkanarier aller Inseln.
Die Sprache der Guanchen starb nach der spanischen Eroberung aus. Doch gibt es auf den Kanaren noch viele Ortsbezeichnungen die guanchischen Ursprungs sind. Dies gilt ebenso für einige, noch weit verbreitete Vornamen.
El Silbo war die Pfeifensprache der Guanchen. So konnten sie sich auch über weite Strecken miteinander verständigen. Diese alte Form der Verständigung ist heute noch auf der Insel La Gomera gebräuchlich. Hier ist man sehr bemüht, dieses kulturelle Erbe zu bewahren und an die nächsten Generationen weiter zu geben. Daher wird El Silbo in den Schulen auf La Gomera gelehrt.
Die Guanchen waren ein friedliebendes und vor allem auch stolzes Volk, die ihre Heimat mit allen Mitteln verteidigten. Zwei Geistliche, die Jean de Béthencourt auf seinen Eroberungszügen begleiteten sollen sinngemäß gesagt haben – Nirgends auf der Welt werdet ihr besser gewachsene Menschen antreffen. Hättet ihr ihnen Gelegenheit gegeben, etwas zu lernen, hätte man sich sicher besser verstanden. -
Welch weise Worte aus einer Zeit erbitterter Kriege und Vernichtung.