Bienen auf Teneriffa

Bienen auf TeneriffaNeulich saß ich am Frühstückstisch – klar hatte ich mir bei diesem schönen Wetter alles auf der Terrasse hergerichtet – dann kamen sie auch schon, die Bienen. Emsig machten sie sich über meine selbstgemachte Marmelade her und fanden diese wohl auch ziemlich lecker. Ok dachte ich mir. Eigentlich ist es ja meine Marmelade, aber wenn ihr sie so lecker findet, dann bitte schön. Also habe ich ein wenig in ein kleines Schälchen gefüllt und dieses abseits von meinem Tisch aufgestellt. Und siehe da, ich hatte meinen Frühstückstisch wieder für mich alleine.

So eine Biene kann einem ja manchmal ein wenig Angst einjagen. Denn das erste woran man denkt, wenn man eine Biene sieht, ist der doch sehr schmerzliche Stich. Aber wenn es etwas gibt, was man im Falle eines Bienenbesuches nicht machen sollte, dann ist das wildes Herumfuchteln, oder, was noch viel schlimmer ist, die Biene erschlagen.

Ich sage dann immer, erst einmal ruhig sitzen bleiben und schauen, was das emsige kleine Flügeltier denn so vor hat. Eins ist sicher, es hat nicht vor zu stechen. Eigentlich sucht es doch nur etwas süßes – ein wenig Nektar, um seinen Appetit zu stillen oder seiner täglichen Arbeit nachzugehen.

Bienen sind auf Teneriffa, wie auch in allen Teilen dieser Welt, sehr wichtig. Wie sollte denn etwas wachsen und Früchte tragen (die wir doch alle sehr gern essen), wenn die Bienen nicht wären. Welche wirklich leckere Alternative gäbe es denn zu den vielen Honigsorten? Insbesondere auf Teneriffa gibt es so unendlich viele Honigsorten – alle produziert von diesen kleinen Tieren, die uns Menschen immer wieder Angst einjagen.

Oder die ganzen endemischen Pflanzen. Wie sollten sie weiter existieren, wenn sie nicht von den Bienen bestäubt werden? Gerade in den Frühlings- und Sommermonaten, wo alles blüht und duftet, sind Bienen ein alltägliches Bild. Und das sollen sie auch bleiben.

Ich will damit nicht sagen, dass die Insel voll ist mit Bienen, dass man Angst haben muss, ständig von ihnen umgeben zu sein. Nein, so ist das natürlich nicht. Vor allem nicht in den Städten und Touristenzentren. Dort sind Bienen eher eine extrem Seltenheit.

Aber bei einem guten Essen auf dem Land oder auch bei einem Spaziergang durch die Natur, kann man ihnen schon einmal begegnen.
Und dann sollte man glücklich sein, dass es noch Bienen gibt. Denn ohne Bienen gibt es kein Leben mehr – nirgends. Und daher sollte für jeden Einzelnen von uns die Devise gelten Leben und Leben lassen – einfach der wunderbaren Natur ihren Lauf lassen, ruhig bleiben und nicht eingreifen. Denn diese Biene, die einem gerade begegnet, könnte genau die Biene sein, deren wunderbaren Honig man demnächst auf seinem Frühstückstisch hat.

Veröffentlicht am 14.07.2016