Die Eroberung Teneriffas

Englands erfolglose Versuche

Teneriffa – wer die Insel noch erobern wollte

Warum Teneriffa so interessant war

Die geografische Lage der kanarischen Inseln, hier insbesondere der Insel Teneriffa war - auch als letzte Bastion Europas zwischen Afrika und Amerika - auch für Piraten, Seefahrer und vor allem andere Länder von großem Interesse.
Gerne hätten vor allem die Holländer, die Franzosen, vor allem aber die Briten dieses Archipel für sich beansprucht. So ist es nicht verwunderlich, dass Teneriffa immer wieder von Schiffen dieser Länder angegriffen wurde.

Die Eroberungsversuche der englischen Königreiches


Insbesondere das englische Königreich ließ es sich nicht nehmen, gleich mehrere Angriffe auf die Insel zu starten.

Der letzten großen Angriffe auf die Insel Teneriffa begann in der Nacht vom 21. auf den 22. Juli 1797 und fanden an der Küste, in der Bucht vor und im Gebiet der Stadt Santa Cruz statt und dauerten bis zum 25. Juli des gleichen Jahres an. Die britische Krone wollte sich mit diesem Landeunternehmen den Besitz der gesamten Kanarischen Inseln sichern. Dadurch wollten sie erreichen, dass die Schiffsverbindungen zwischen Spanien und den spanischen Kolonien in Amerika und Asien gestört wurden und gleichzeitig konnte Großbritannien seine eigenen Verbindungen in diese Länder sichern. Die Kämpfe auf Teneriffa waren für die Briten sehr verlustreich und so musste die Royal Navi kapitulieren.

Dieser Angriff auf Santa Cruz de Tenerife aus dem Jahr 1797 war nicht der Erste. Ihm gingen bereits zwei weitere Angriffe durch die englischen bzw. britischen Flotte voraus.

Der erste Angriff

Der erste Angriff ereignete sich im Jahr 1657. Bei dieser Seeschlacht waren insgesamt 33 englische Schiffe beteiligt. Die Flotte stand unter dem Befehl von Admiral Robert Blake und hatte zum Ziel, insgesamt 11 Schiffe der spanischen Silberflotte, die zu dieser Zeit vor Santa Cruz vor Anker lagen, zu kapern oder zu versenken. Bei diesem Angriff versuchten die Engländern keine Landung. Beide Seiten betrachteten sich damals als Sieger dieser Aktion.

Der zweite Angriff

Der zweite Angriff erfolgte 1706 auf den Hafen von Santa Cruz de Tenerife und ereignete sich während des Spanischen Erbfolgekrieges.
Unter dem Befehl von Admiral John Jennings standen insgesamt 13 Schiffe, die mit 800 Kanonen bewaffnet waren.
Der Hintergrund dieses Angriffs war nicht vordergründig die Eroberung von Teneriffa sondern es ging darum, die Insel zur Anerkennung des von England unterstützen, österreichischen Thronanwärters, des späteres Kaisers Karl VI., zu bewegen.
Aber auch hier hatte die englische Flotte keinen Erfolg, denn die Spanier konnten den Versuch einer Invasion der Royal Navy erfolgreich abwehren. Dabei blieben die Verluste auf der spanischen Seite sehr gering. Wogegen die Verluste auf englischer Seite sehr viel höher waren.

Der dritte und letzte Angriff


In der Nacht vom 21. auf den 22. Juli 1797 begann der dritte Angriff auf die Insel. Diesmal unter dem Konteradmiral Nelson. Auch dieser Versuch die Insel einzunehmen gestaltete sich schwieriger als geplant. Und so musste die gegen 04:30Uhr gestartete erste Angriffswelle kurze Zeit später wieder abgebrochen werden.

Auch der zweite Angriffsversuch scheiterte am Abend des 22. Juli. Hier war es aber nicht die militärische Überlegenheit der spanischen Truppen, die die Briten zur Rückkehr auf ihre Schiffe zwangen, sondern mehr die schroffen Felsen und die tiefen Schluchten der Barrancos, die von den Briten einfach unterschätzt wurden. Zudem kam den Spaniern das Wetter zu gute. Denn in der glühenden Hitze kollabierten die englischen Soldaten reihenweise. Eine Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln war nicht möglich. Jedoch mussten die Briten mitansehen, wie die spanischen Soldaten umfangreich mit Nachschub und Wasser versorgt wurden. So blieb den englischen Soldaten nur mehr der erneute Rückzug.

Die großen Kampfhandlungen begannen am 24. Juli 1797 mit Feuergefechten zwischen den britischen Linienschiffen und der Besatzung der Hafenbefestigungen. Dies jedoch ohne das größere Schäden verursacht wurden.

In der Nacht vom 24. auf den 25. Juli verlagerten sich die Kämpfe zuerst an die Küste. Verschiedene Boote der britischen Marine landeten an verschiedenen Stellen der Küste. Hierbei wurde auch der Konteradmiral Nelson verletzt. Eine Kanonenkugel traf seinen rechten Arm, den er dadurch verlor.

Die Kämpfe gingen an Land weiter führten aber zu immer schwereren Verlusten auf Seiten der Briten. Als diese erkannten, dass der Kampf nicht zu gewinnen war und somit auch die Eroberung der Insel Teneriffa nicht mehr glücken konnte, kapitulierten sie.

Die Kapitulation Nelsons

Die Kapitulationsurkunde gewährte den Briten freien Abmarsch inklusive aller Waffen. Des Weiteren wurde vereinbart, dass der Royal Navi zusätzliche Boote zur Verfügung gestellt würden, wenn nicht mehr genügend Boote für alle Soldaten gerettet werden konnten. Im Gegenzug verpflichteten sich die Briten, weder die Stadt Santa Cruz de Tenerife, noch die Insel Teneriffa, noch irgendeine andere der Kanarischen Inseln jemals wieder anzugreifen.
Lord Nelson, der sich auf Grund seiner schweren Verletzungen auf seinem Flaggschiff befand stimmt dem Vertrag zu.
Um 09:00 Uhr des 25. Juli 1797 begann auf der Plaza de la Pilar ein großer Aufmarsch. Die Soldaten der britischen Krone marschierten voll bewaffnet durch eine aufgestellte „Ehrenformation“ der spanischen Truppen in Richtung Mole. Dort schifften sie sich in die größtenteils von den Spaniern zur Verfügung gestellten Schiffe ein und wurden großzügig mit Wein und Lebensmitteln ausgestattet.
Gegen 15:00 Uhr am 27. Juli 1797 lichteten die britischen Schiffe die Anker.

Teneriffa blieb seit dem von Angriffen durch die Briten verschont.

Noch heute wird die alte Kanone aus dieser Schlacht, die den Namen „El tigre“ (der Tiger) trägt, im Hafen von Santa Cruz bewundert.