Teneriffas Fauna

Landsäugetiere auf Teneriffa

Geht es um die Geschichte der wild lebenden Land-Säugetiere dann muss man feststellen, dass mit Ausnahme der Fledermäuse, alle wild lebenden Land-Säugetiere, die heute auf Teneriffa beheimatet sind, oder die je auf Teneriffa beheimatet waren, von den Menschen eingeführt wurden.

Lässt man die verwilderten Haustiere wie Hunde, Katzen oder Frettchen außen vor, dann findet man auf der Insel insgesamt 13 verschiedene wild lebende Säugetier-Arten, von denen eine nur auf den Kanarischen Inseln und eine auf den Kanarischen Inseln und Madeira endemisch ist.

Als Letzte der wild lebenden Tiere sind die Etruskerspitzmaus und das Mufflon auf die Insel eingeführt worden. Das Mufflon ausschließlich für die Jagd.

Fossilienfunde in den vulkanischen Röhren haben bewiesen, dass es auch eine Riesenratte (Canariomys bravoi – die Teneriffa Riesenratte) hier gelebt hat. Diese riesige Ratte (eine Rekonstruktion ist im Museum für Mensch und Natur in Santa Cruz ausgestellt) hatte wohl die Größe eines Kaninchens.

Diese Ratte war endemisch auf Teneriffa und ist, wie andere Tiere auch, durch die Handlungen von Menschen (direkt oder indirekt), bereits ausgestorben.

Nachfolgend sind die wildlebenden Land-Säugetiere – ebenfalls in Kurzform – aufgeführt.

Erizo Moruno – Atelerix algirus – Algerischer Igel

Der Algerische Igel ist ein nachtaktives Tier, welches wohl von Cabo Juby Ende des 19. Jahrhunderts von Marokko auf die Insel Fuerteventura eingeführt wurde.
Erst später kam dieser Igel über Lanzarote und Gran Canaria dann etwa 1903 auch nach Teneriffa.

Heute lebt der Erizo Moruno in den niedrig gelegenen bis in die mittleren Gebiete der Insel.

Musaranita – Suncus etruscus – Etruskerspitzmaus

Die Etruskerspitzmaus – ein nachtaktives Tier – ist das kleinste Säugetier Europas.

Es wurde, wie sollte es anders sein, durch den Menschen auf Teneriffa eingeführt. Und das erst vor nicht allzu langer Zeit. Es wird vermutet, das die Etruskerspitzmaus im Jahr 1983 über den Ort La Victoria – im Norden der Insel auf die Insel kam.
Art der nächtlichen Gewohnheiten.

In der Zwischenzeit hat sie sich über den gesamten Norden der Insel bis hinunter in verschiedene Gegenden des Südens ausgebreitet. Sie ist hauptsächlich in Kiefernwäldern zu finden und überlebt bis in Höhenlagen von 1.600 Metern.

Murciélago de Madeira – Pipistrellus maderensis – Madeira Fledermaus

Murciélago de Madeira – die Madeira Fledermaus – ist auf den Kanaren und auf Madeira endemisch.

Auf den Kanarischen Inseln lebt sie ausschließlich auf Teneriffa, La Palma und El Hierro, wobei sie hier am häufigsten auf Teneriffa vertreten ist.

Dort kann man sie vorrangig im Norden und in den Las Canadas del Teide finden. Oft kann man sie unter Straßenbeleuchtungen auf ihrer Jagd nach Insekten beobachten. Ihr Rückzugsort sind die Barrancos.

Murciélago Montanero – Hypsugo savii - Alpenfledermaus

Murciélago Montanero – die Alpenfledermaus – findet sich auf den Kanarischen Inseln nur auf Teneriffa, Gran Canaria, La Gomera und El Hierro.

Ihre Nahrung finden sie Nachts unter Straßenbeleuchtungen und an Teichen.

Tagsüber ziehen sie sich in die Spalten der Barrancos und Klippen zurück.

Nóctulo Pequeno – Nyctalus leisleri leisleri – Kleiner Abendsegler

Der kleine Abendsegler wurde erst zum Ende des letzten Jahrhunderts hin auf den Kanarischen Inseln entdeckt und ist dort ausschließlich auf Teneriffa und La Palma beheimatet.

Auf Teneriffa findet man ihn hauptsächlich in den Lorbeer- und Pinienwäldern und den landwirtschaftlichen Anbaugebieten – hier vorrangig im Norden der Insel.

Wie auch für alle anderen Fledermäuse, stellen die auf der Insel eingesetzten Pestizide eine große Bedrohung für den Kleinen Abendsegler dar.

Murciélago de Bosque – Barbastella barbastellus - Mopsfledermaus

Diese Fledermausart findet sich auf den Kanaren nur auf Teneriffa und La Gomera. Dabei ist zu erwähnen, dass man ihre Präsenz auf den anderen Inseln nicht ausschließen kann, man hat sie dort nur noch nicht gefunden.

Es ist die am seltensten vorkommende Fledermausart auf den Kanarischen Inseln.

Auf Teneriffa hat man sie bis dato in Lorbeerwäldern, in Kiefernwäldern, auf landwirtschaftlich genutzten Flächen und Barrancos mit entsprechender Vegetation – allerdings nur in bestimmten Gegenden im Norden der Insel – gesichtet. Die größte Bedrohung für diese Fledermausart ist die Zerstörung der Wälder auf der Insel.

Orejudo Canario – Plecotus teneriffae – Kanaren-Langohr

Das Kanaren-Langohr ist eine Fledermausart, die auf den Kanarischen Inseln endemisch ist.
Das Markenzeichen dieser Fledermäuse sind ihre sehr großen Ohren. Daher auch der Name.

Er findet sich auf den Inseln Teneriffa, La Palma und El Hierro und wahrscheinlich, jedoch bis dato nicht nachgewiesen, auch auf La Gomera.

Sein Lebensraum sind die höheren Lagen bis etwa 2.300 Metern. Dort hält er sich hauptsächlich in Pinienwäldern, in der Nähe von bewirtschafteten Ackerflächen,den den Barrancos mit entsprechender Vegetation, aber auch in den Bergen auf.

Auf Teneriffa wurde er bis dato in den Canadas del Teide, in La Matanza, in La Orotava, in Vilaflor, in Guia de Isora, in San Juan de la Rambla und einigen anderen Gemeinden gesichtet.

Murciélago Rabudo – Tadarida teniotis teniotis – Europäische Bulldoggfledermaus

Murciélago Rabudo – die Europäische Bulldoggfledermaus – ist die größte Fledermaus, die auf den Kanaren beheimatet ist.
Man findet sich vorrangig in den Barrancos, an den Klippen, in den Felsen und in den ländlichen Gebieten der Inseln Teneriffa, La Palma, La Gomera, El Hierro und Gran Canaria.

Auf Teneriffa wurde die Europäische Bulldoggfledermaus vor allem in Norden und im Westen der Insel, sowie in den Canadas del Teide gesichtet.

Conejo – Oryctolagus cuniculus – Wildkaninchen

Das Dämmerungs- und Nachtaktive Wildkaninchen wurde durch den Menschen auf die Insel eingeführt.
Es ist auf Insel der Kanaren zu Hause.

Auf Teneriffa führt es ein Leben in purem Luxus und ist entsprechend sehr, sehr häufig, von den Küstenstreifen bis hinauf in die höher gelegenen Gebiete, anzutreffen.

Raton Casero – Mus musculus – Hausmaus

Auch die Hausmaus wurde durch den Menschen auf den Kanarischen Inseln und somit auch auf Teneriffa eingeführt.

Heute ist sie weit verbreitet und in übermäßiger Zahl auf allen Inseln zu finden.

Auf Teneriffa lebt die Hausmaus von den Küstengebieten bis hinauf in höhere Bergregionen.

Rata Campestre – Rattus rattus – Hausratte

Die Hausratte, oder auch Dachratte genannt, stammt eigentlich aus Asien.

Sie wurde durch die Menschen auf die Insel gebracht und lebt auf den Feldern, in den Barrancos und den Dörfern der Insel.

Die Rata Campestre zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine ausgezeichnete Kletterkünstlerin ist. Sie ernährt sich unter anderem von den Früchten de Bäume und baut in ihnen auch ihre Nester.

Diese Ratte ist eine große Bedrohung für den Seevögel, denn sie raubt in deren Brutgebieten die Nester aus.

Rata Común – Rattus norvegicus – Wanderratte

Die Wanderratte ist eigentlich am Kaspischen Meer heimisch und wurde auch von dort auf die Kanarischen Inseln eingeführt.

Sie ist, im Gegensatz zur Rata Campestre, häufiger in den Städten und Dörfern anzutreffen, wo sie vor allem in der Nacht aktiv ist.

Muflón – Ovis ammon musimon – Mufflon

Das Mufflon stammt ursprünglich aus Korsika und Sardinien und wurde, zu Zwecke der Jagd, im Jahr 1971 in den Las Canadas del Teide eingeführt.
Zwischenzeitlich hat es sich fast den gesamten Nationalpark und dessen nähere Umgebung erobert.

Was einst zur Freude der Jäger diente, wird immer mehr zu einer Bedrohung für die einheimische Flora, denn durch das Mufflon wurden bereits wertvolle endemische Pflanzenarten für immer vernichtet.