Teneriffas Fauna
Spinnentiere und Insekten
Spinnentiere auf Teneriffa
Die Spinnentiere der Kanarischen Inseln sind die Gruppe von Tieren, von denen man wohl am wenigsten weiß. Hier besteht bis heute die Notwendigkeit einer sorgfältigen und genauen Untersuchung.
Es wird angenommen, dass es im gesamten Kanarischen Archipel ungefähr 120 – 150 verschiedene Arten von Spinnentieren gibt. Die größte Anzahl von ihnen stammt aus dem europäischen Raum oder aus dem Mittelmeer-Raum. Eine gewisse Anzahl Spezies sind aber auch tropischen und subtropischen Ursprungs.
Da die Anzahl der verschiedenen Arten so groß ist, kann hier nur eine kleine Auswahl von den am häufigsten vorkommenden und den interessantesten Tieren erfolgen.
Die meisten der Spinnentiere sind Räuber. Die weben ihre Spinnennetze um Insekten zu fangen oder lähmen ihre Beute mit ihrem Gift.
Neben den Spinnen gibt es auch Skorpione (allerdings nur eine eingeführte Spezies aus Teneriffa und Grand Canaria) und Pseudoscorpione. Sie gehören zusammen mit den Weberknechten, Milben und anderen Tieren ebenfalls zur Gattung der Arthropoden (allerdings nicht terrestrisch).
Skorpione, Webspinnen und Zecken
In dieser Gruppe sollen die elf wichtigsten Tiere, die auf Teneriffa vorkommen, kurz beschrieben werden.
Pseudoescorpion – Garypus beauvoisi – Europäischer Pseudoskorpion
Diese winzige Art ist nur 4 mm groß und harmlos. Sie lebt unter Steinen und trockenen Blättern oder auch in der Nähe der Küste. Der Pseudoskorpion ernährt sich von anderen kleinen wirbellosen Tieren die eine maximale Größe von 5 mm haben.
Garrapatas – Ixodes trilineatus – Zecke
Diese fast kosmopolitische Art ist weit verbreitet. Die Larven leben zwischen trockener Vegetation und wenn die Tiere ausgewachsen sind, beißen sie sich an Säugetieren (Schafe, Ziegen, Hunde oder auch Menschen … ) fest. Sie ernähren sich von deren Blut. Sie sind 1,1 cm groß.
Escorpion – Centruroides nigrescens – Skorpion
Diese Skorpion-Art lebt eigentlich nur in Mexiko und wurde über den Hafen auf die Insel eingeführt. So kann man sie heute (sehr selten) auch und ausschließlich in der Küstenregion von Santa Cruz antreffen. Dort lebt sie unter Steinen oder auch in Wänden. Die 3 cm groß werdenden Tiere gibt es auf den Kanarischen Inseln nur auf Teneriffa.
Viuda negra – Latrodectus mactans – Südliche Schwarze Witwe
Die Südliche Schwarze Witwe ist eine tropische und subtropische Spinnenart, die ca. 1 cm groß ist. Sie lebt in trockenen und sandigen Gebieten mit nur geringer Vegetation. Die Südliche Schwarze Witwe spinnt ein dreidimensionales Netz mit dem sie kleine wirbellose fängt. Sehr oft frisst das Weibchen nach der Kopulation das Männchen auf.
Pholcus phalangioides – Große Zitterspinne
Die Große Zitterspinne ist in den meisten subtropischen Gebieten der Welt zu Hause. So auch auf den Kanaren, wo man das 1 cm große Tier auf allen Inseln findet. Sie lebt in Häusern, Scheunen und anderen Gebäuden, wo sie ihre Spinnweben meist in den Ecken und an den Wänden hinterlässt.
Segador - Phalangium (Metaphalangium) spiniferum – Weberknecht
Die auf den Kanarischen Inseln lebende Art der Weberknechte sind auf Teneriffa, Gran Canaria und Lanzarote endemisch. Man findet sie in großer Anzahl in trockenen Gebieten, Dünen usw. Der auf den Knaren lebende Weberknecht hat eine Größe von 1 cm.
Cyrtophora citricola – Opuntienspinne
Diese 9 mm große Spinnenart ist häufig im Mittelmeer-Raum, aber auch auf allen Kanarischen Inseln zu finden. Die sehr agile Opuntienspinne hinterlässt sehr große Spinnweben, vor allem in Pflanzen wie den Kaktusfeigen oder der Hundertjährigen Agave. Die Weibchen dieser Spinnenart sind sehr groß und die Männchen auffallend klein. Die Oputienspinne ist eine Spezies, die am häufigsten in den Schären zu finden ist.
Segestria gracilis
Die lokalen Arten dieser Spinnenart wurden bis dato meist unter Steinen gefunden. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie röhrenförmige Spinnweben spinnt, die einen Radius von 10 – 12 cm haben. Die Segestria gracilis hat eine Größe von 1,1 cm.
Agelena canariensis
Diese eigentlich nordafrikanische Spinnenart findet sich auch auf drei der Kanarischen Inseln. Neben Teneriffa auch auf Gran Canaria und La Gomera. Man findet dieses 9 mm große Tier in den trockenen Vegetationszonen. Die Agelena canariensis ist eine sehr seltene Spinnenart.
Arana de los muros – Tegenaria parietina – Mauerwinkelspinne
Die Mauerwinkelspinne lebt in ganz Europa und ist auch auf Teneriffa weit verbreitet. Man findet sie vorrangig in Häusern, wo sie ihre Spinnweben an den Wänden spinnt. Die 1,6 cm große Spinne hat die Gabe, eine sehr lange Zeit ohne Nahrung zu überleben.
Olios canariensis
Die Olios canariensis ist endemisch auf Teneriffa. Sie hat ihre engsten und nächsten Verwandten in den trockenen Regionen des Mittelmeer-Raums. Auf Teneriffa lebt sie in den Kiefernwäldern, wo sie zwischen den langen Kiefernnadeln der Pinos nistet.
Weiter Spinnenarten
In dieser Kategorie gibt es auf Teneriffa zehn Spinnenarten, die interessant sind und daher hier erwähnt werden.
Steatodo grossa
Diese fast kosmopolitische Webspinne findet sich in Häusern und Gebäuden. Das 1 cm große Tier ernährt sich von anderen Spinnen und Insekten.
Scytodes cf. bertheloti
Die Scytodes cf. bertheloti ist der Scytodes thoracica sehr ähnlich. Es iste eine mediterrane und europäische Spinnenart die vorrangig in Häusern und Gebäuden lebt. Sie fängt ihre Beute damit, dass sie sie mit einer giftigen Substanz bespuckt.
Auf den Kanaren ist die 6 mm große Spinne nur auf Teneriffa zu finden.
Dendryphantes nidicolens
Diese 6 mm kleine Springspinne stammt eigentlich aus Europa. Mittlerweile ist sie auf allen Kanarischen Inseln zu Hause und lebt vorzugsweise in den Koniferen der Gärten und Parks.
Dysdera crocata – Großer Asseljäger
Der große Asseljäger ist eine weit verbreitete, fast kosmopolitische Spinnenart, die mit ihrer Größe von 1,1 cm vorwiegend nachtaktiv ist. Sie bevorzugen das Leben unter Steinen und ernähren sich hauptsächlich von Asseln.
Auf den Kanarischen Inseln findet man von dem Großen Asseljäger lokal bestimmte Unterarten, die hier endemisch sind.
Tetragnatha extensa – Gemeine Steckerspinne
Die Gemeine Steckerspinne ist eine 1 cm große, europäische und mediterrane Spinnenart, die recht weit verbreitet ist. Neben Teneriffa findet man sie auch auf Gran Canaria. Sie liebt feuchte Gebiete und spinnt ihre Weben fast ausschließlich inmitten niedrig wachsender Vegetation.
Heterodyctina puella
Die Heterodyctina puella ist nur 3 mm groß und neben Teneriffa auch auf La Gomera und Gran Canaria lokal verbreitet. Sie lebt vorrangig an feuchten Orten, in Gärten, Parks ect.
Pisaura mirabilis – Listspinne
Die Listspinne ist eurasischem Ursprungs. Es wurde lange darüber diskutiert, ob sie auf den Kanarischen Inseln heimisch ist oder nicht, bewiesen wurde es erst 1990. Die 1,4 cm große Listspinne ist auf Teneriffa in waldigen Gebieten häufig anzutreffen. Sie ernährt sich von Insekten – in erster Linie von Fliegen und Mücken.
Araniella maderiana – Kürbisspinne
Die auf Teneriffa vorkommende Art der Kürbisspinne (sie umfasst 12 Arten) ist nur 6 mm groß. Es gibt sie auf der Insel reichlich und sie lebt vorrangig in Sträuchern, Bäumen und am Boden. Diese kleine Spinnenart spinnt kreisförmige Spinnweben.
Zygiella x-notata – Sektorspinne
Die Sektorspinne ist häufig in und an Häusern und dort vorrangig in den Fensterrahmen, aber auch in Bäume, Nischen, Gittern und Holzstapeln zu findet. Es handelt sich hier um eine europäische Art, die neben Tenereriffa auch auf La Gomera und Gran Canaria beheimatet ist.
Auffällig bei dieser 5 – 11 kleinen mm Spinnenart sind ihre Spinnweben. Diese haben im oberen Teil zwei leere Segmente.
Arctosa cinerea – Flussuferwolfspinne
Die Flussuferwolfspinne ist eine mediterrane und Nordafrikanische Spinnenart. Auf Teneriffa lebt sie vorrangig in Erdlöchern, und Steinen ect. Und bevorzugt dabei einen feuchten Lebensraum. Auf dem Speiseplan der 1,6 cm großen Flussuferwolfspinne stehen hauptsächlich Insekten.
Insekten auf Teneriffa
Heute geht man davon aus, dass es auf der ganzen Welt zwischen eier bis fünf verschiedene Insektenarten gibt. Wahrscheinlich jedoch noch viel mehr.
Auf den Kanarischen Inseln, und somit auch auf Teneriffa, bilden die Insekten eine Gruppe, die ca. 80% der hier lebenden Tiere umfasst. In ihr gibt es ungefähr 2.000 verschiedene Käferarten.
Die Insektenarten sind so umfangreich, dass es hier nicht möglich ist, alle Arten zu betrachten und aufzuführen. Deshalb werden nur die Arten Beachtung finden, die am häufigsten auf Teneriffa zu finden sind und die, die auf Grund ihrer Seltenheit von großen Interesse scheinen.
Innerhalb Teneriffas und der gesamten Kanarischen Inseln formten sich im Laufe der Evolution immer wieder neue Insektengruppen. Sie sind praktisch in allen Vegetationszonen der Insel zu Hause -von der Küste bis hinauf in die Berge. Man findet sie in trockenen Gebieten genau so wie in feuchten. Interessanterweise haben sich einige Insektenarten auch ihren Lebensraum in den vulkanischen Höhlen und den langen Vulkantunneln gesucht und sind in diesen heute heimisch. Oft handelt es sich bei diesen Tieren um endemische Insekten.
Jedoch nicht nur dort findet man Endemiten. Durch die lokale Entwicklung der Insektenfaune haben sich, insbesondere auch auf Teneriffa, viele Endemiten gebildet. So unter anderem Käfer, Schabelkerfen und Schmetterlinge.
Aber auch auf Teneriffa gibt es Insekten, die man als sehr schädlich bezeichnen kann. Viele von ihnen wurden durch die Menschen auf die Insel eingeführt. Manchmal kamen auch große Heuschrecken-Plagen von Afrika auf der Insel – wie auch auf allen anderen Inseln – an, die die Natur immer wieder aufs Neue zerstörten.
Wieder andere Insekten stellten einen hohen Wirtschaftsfaktor dar. Hierzu zählt die Cochinilla-Schildlaus, die in großem Umfang an den hier wachsenden Kakteen angesetzt wurde, um ihren roten Farbstoff zu gewinnen.
Libellen
Hier gibt es insgesamt 6 interessante Libellenarten, die zu erwähnen sind. Bis 2008 waren weltweit 5680 Arten der Libellen bekannt.
Libellen ernähren sich grundsätzlich räuberisch und fangen ihre Beute im Flug. Es sind bemerkenswerte Insekten, deren Form man auch mit einer Wasserwaage vergleichen könnte.
Anax imperator – Große Königslibelle
Die 7 – 8 cm lange Große Königslibelle, ist die größte Libelle, die es auf den Kanarischen Inseln gibt. Sie ist weit verbreitet und lebt in den Nähe von ruhigen Gewässern, wie kleinen Seen, Wasserpfützen, Tümpeln usw.
Der Bauch des erwachsenen Weibchens schimmert bei der Großen Königslibelle eher grün, nicht wie bei den Männchen blau.
Crocothemis erythraea – Feuerlibelle
Die Feuerlibelle ist auf Teneriffa lokal sehr verbreitet. Sie hat einen greiten Körper und ist ca. 4-5 cm lang. Das Männchen dieser Libellenart ist rot – das ausgewachsene Weibchen hingegen scheint eher gelblich.
Die Feuerlibelle ist vorrangig in Südeuropa, Nordafrika aber auch in Asien zu finden. Sie ist, mit Ausnahme von Lanzarote und El Hierro, auf allen Kanarischen Inseln zu finden.
Orthetrum chrysostigma – Rahmstreif-Blaupfeil
Der Rahmstreif-Blaupfeil ist neben den Kanarischen Inseln, auch auf der Iberischen Halbinsel, im östlichen Mittelmeer-Raum und vor allem in Afrika sehr verbreitet. Die Männchen und Weibchen der ungefähr 5 cm großen Tiere unterscheiden sich in ihren Farben. Während das Weibchen einen gelb-grünen Körper hat, glänzt ein ausgewachsenes Männchen mit einen wunderschönen blauen Körper.
Zygonyx terrida
Diese Libellenart ist vorrangig auf der Iberischen Halbinsel, in Afrika und Südasien beheimatet. Auf den Kanarischen Inseln findet man sie auf Teneriffa, Gran Canaria und auf La Gomera. Die Zygonyx terrida zeichnet sich vor allem durch ihre blau- und gelbmetallic glänzende Farbe aus.
Sympetrum fonscolombii – Frühe Heidelibelle
Die Frühe Heidelibelle findet sich hauptsächlich in Westeuropa, der Mittelmeer-Region und in den trockenen Gebieten von Afrika. Auf dem Kanarischen Archipel wurde sie, bis auf El Hierro, auf auf allen Inseln gefunden. Die kleine Libelle ist nur 3 – 4 cm groß und hat eine gelblich bei den Weibchen und rötlich bei den Männchen, schimmernde Brust. Der Unterleib des Männchens ist rot und hat seitlich gelbe Streifen. Der des Weibchens ist Ockergelb.
Am liebsten halten sie sich in der Nähe von ruhigen Gewässern auf.
Ischnura elegans – Große Pechlibelle
Eine der Unterarten der Großen Pechlibelle, der Sahara-Pechlibelle, sie ist eigentlich in Nordafrika zu Hause, wurden auch Exemplare auf den Kanarischen gefunden. Manche gehen jedoch davon aus, dass es sich bei der auf den Kanaren beheimaten Pechlibelle um eine seperate Spezies handelt. Hier gehen die Meinungen bis heute auseinander. Neben Teneriffa ist die Pechlibelle auch auf Lanzarote, Fuerteventura und Gran Canaria zu finden. Sie liebt ruhig Gewässer in nicht so feuchten Gebieten. Daher ist sie auch nicht auf den westlichen Inseln beheimatet.
Mit nur 2,3 cm Länge ist es die kleinste Libellenart, die auf Teneriffa vorkommt. Die erwachsenen Weibchen sind manchmal gelblich gefärbt und dadurch leicht von den Männchen zu unterscheiden.
Langfühlerschrecken oder Echte Grillen
Insgesamt acht der verschiedensten Langfühlerschrecken- bzw. Echte Grillenarten die auf Teneriffa beheimatet sind, finden hier Beachtung. Eine von ihnen ist auf Teneriffa endemisch.
Weltweit gibt es über hundert verschiedene Arten der Echten Grillen.
Acheta domesticus – Heimchen
Das Heimchen stammt ursprünglich aus dem Südwesten Asiens und dem Norden Afrikas. Heute ist es in ganz Europa und auch auf allen Kanarischen Inseln zu Hause. Vorrangig findet man es in Häusern, im Hausmüll (auch in der Nähe entsprechender Tonnen) und in den Gärten der Inseln. Jeder kennt es und hat es sicher auch schon einmal gehört, denn es durchbricht die Stille der Nacht immer wieder mit seinem Gesang.
Gryllus bimaculatus – Mittelmeer-Feldgrille
Die Mittelmeer-Feldgrille ist die auf den Kanarischen Inseln am häufigsten vorkommende Grillenart. Man findet sie vorrangig in trockenen Gebieten, oft in sonnigen Lebensräumen wie auf Feldern oder bestellten Äckern. Ihr Besiedlungsgebiet zieht sich von der Küste bis hinauf in die Berge.
Die Mittelmeer-Feldgrille ist über den gesamten Raum der Paläarktis verteilt.
Oecanthus pelluscens – Weinhähnchen
Das Weinhähnchen stammt ursprünglich aus dem Mittelmeer- und dem Zentraleuropäischen Raum. Auf den Kanarischen Inseln ist es, neben Teneriffa, auch auf La Gomera und Gran Canaria beheimatet.
Hier hat es seinen Lebensraum in den Wäldern gefunden, wo es vorrangig in den Bäumen, Sträuchern und Pflanzen lebt. Spezielle Vorlieben was die Flora angeht hat es nicht, es fühlt sich irgendwie überall zu Hause.
Gryllotalpa africana
Diese Libellenart kommt aus Afrika und den mediterranen Lebensräumen Europas. Auf dem Kanarischen Inseln Ist sie auf La Gomera, Gran Canaria und vorrangig im Süden von Teneriffa beheimatet. Die Gryllotalpa africana liebt feuchte Orte und lebt hauptsächlich am Boden. Gelegentlich kann man sie bei ihren nächtlichen Ausflügen beobachten.
Phaneroptera nana – Vierpunktige Sichelschrecke
Die Vierpunktige Sichelschrecke kommt häufiger in Südeuropa aber auch in anderen Teilen Europas vor. Auch auf den Kanaren, hier auf Gran Canaria, La Gomera, La Palma und Teneriffa ist eine Unterart beheimatet. Die Vierpunktige Sichelschrecke ist ein sehr nachtaktives Tier, dass seinen Lebensraum in trockenem Gestrüpp und auf diversen Anbauflächen gefunden hat.
Tesellana tessellata
Die Tesellana tessellata wir häufig in der Gattung der Platycleis – der Südlichen Beißschrecke – eingeschlossen. Auf welchen der Kanarischen Inseln diese Schrecken-Art vorkommt ist nicht zu 100% bekannt. Sie wurde bis dato nur auf Teneriffa, Garn Canaria und La Gomera gefunden.
Auf Teneriffa hält sie sich von März bis November auf. In dieser Zeit bevorzugt sie die trockenen Gebiete der Insel.
Calliphona königii
Die Calliphona königii ist endemisch auf Teneriffa. Sie lebt vorrangig in Wäldern mit kanarischen Kiefern und Erikas, sowie und diversen Anbaugebieten.
Viel weiß man nicht über diese Grillen-Art. Aber sicher ist, das die Jungtiere in den Frühlings- und Sommermonaten erwachsen werden.
Die Hauptgattung dieser Art ist auf Makaronesischen Inseln (die im östlichen Zentralatlantik gelegenen Inselgruppen vulkanischen Ursprungs) endemisch.
Decticus albifrons – Südlicher Warzenbeißer
Der Südliche Warzenbeißer entstammt der Unterordnung der Langfühlerschrecken. Es ist eine mediterrane Art, die vorrangig auf den Mittelmeer-Raum und Südost-Europa beschränkt.
Aber auch auf Teneriffa und Gran Canaria kommt diese Schrecken-Art recht häufig vor. Auf den anderen Kanarischen Inseln wurde der Südliche Warzenbeißer bis dato nicht gefunden.
Auf Teneriffas hat er sich seinen Lebensraum im trockenen Gebüsch und in diversen Anbauflächen gesucht. Der Südliche Warzenbeißer ist ein Räuber und sein Gesang besteht aus einem lauten Ticken.
Zikaden oder auch Zirpen
Von den vielen Zikaden- oder auch Zirpen-Arten die Teneriffa heimisch sind, sollen fünf der interessantesten Tiere hier eine kurze Erwähnung finden. Als Zikaden oder auch Zirpen werden die an Pflanzen saugenden Insekten bezeichnet. Weltweit wurden bis dato ca. 45.000 Spezies dieser Art beschrieben.
Oedipoda canariensis – Kanarischer Grashüpfer
Der Kanarische Grashüpfer ist wahrscheinlich endemisch auf den Kanarischen Inseln. Funde auf den Azoren sind bis dato noch nicht belegt. Dieser Grashüpfer, mit seinen blauen Flügeln, findet sich nur auch Teneriffa, Gran Canaria, La Palma und La Gomera.
Er lebt auf den felsigen und sandigen Böden der trockenen und sehr warmen Zonen der Insel und sein Verbreitungsgebiet reicht von den Küsten bis hinauf auf eine Höhe von 1.000 Metern.
Anacridium aegyptium – Ägyptische Wanderheuschrecke
Die Ägyptische Wanderheuschrecke ist eine Spezies, die aus dem nordafrikanischen und mediterranen Gegenden von Afrika kommt.
Sie kommt auf Teneriffa nicht sehr häufig vor und ist wenn, dann in gemäßigten und trockenen Gebieten in den verschiedensten Gebüschen oder auf Bäumen zu finden. Es ist eine sehr große Heuschrecken-Art – das Weibchen ist durchschnittlich 6 cm groß, dass Männchen etwas kleiner.
Oedaleus decorus – Kreuzschrecke
Die Kreuzschrecke ist vorrangig in den Mittelmeer-Regionen, sowie in Nord- und Ostafrika beheimatet. Auf dem Kanarischen Archipel wurde sie bis dato nur auf Teneriffa gebunden. Sie hat ihren Lebensraum in warmen und trockenen Gebieten, ist jedoch so gut wie nie an, oder in der Nähe der Küste zu finden.
Das heraus stechende Merkmal der Kreuzschrecke sind ihre Flügel. Diese zeichnen sich durch ihre gelb-grüne Farbe aus, die mit einem dunklen Band versehen sind.
Scintharista notabilis
Die Scintharista notabilis ist eine Spezies, die sich vor allem durch ihre roten Flügel auszeichnet. Ihre eigentliche Heimat zieht sich vom westlichen Mittelmeer-Raum bis hinüber nach Südasien.
Auf den Kanaren kann man diese Schrecken-Art, neben Teneriffa auch auf Gran Canaria, La Palma und La Gomera finden. Auf allen diesen Inseln kommt sie sehr häufig vor. Ihr Lebensraum erstreckt sich vom Meeresspiegel bis hinauf auf eine Höhe von 1.400 Metern. Sie liebt die Berge, die Berghänge, Lavagestein ect. Um in solche Höhen zu gelangen, muss man ausgezeichnet fliegen können. Und diese Eigenschaft kann man der Scintharista notabilis gut und gerne zuschreiben.
Locusta migratoria – Europäische Wanderheuschrecke
Die Europäische Wanderheuschrecke ist eine Spezies, die eigentlich aus der nördlichen Hemisphäre von Europa bis hinüber nach Asien stammt. Zudem stellt sie eine der tierischen Haupt-Plagen Afrikas dar und ist daher im landwirtschaftlichen Bereich sehr gefürchtet.
Auf den Kanarischen Inseln existieren nur wenige Exemplare dieser Gattung. Hier auf den Inseln Teneriffa, La Gomera und Gran Canaria.
Auf Teneriffa findet man die Europäische Wanderheuschrecke in bereits kultivierten, aber trockenen Zonen, wo sie sich vorrangig im Gebüsch aufhält.
Kurzfühlerschrecken
Von den auf Teneriffa lebenden Kurzfühlerschrecken gibt es insgesamt fünf Spezies, die so interessant sind, dass sie hier kurz beschrieben werden. Kurzfühlerschrecken stellen eine der beiden Unterordnungen der Heuschrecken dar. Bis dato sind weltweit ca. 10.000 verschiedene Arten dieser Spezies beschrieben.
Acrotylus insubricus
Diese mediterrane Arte der Kurzfühlerschrecken besticht auf den ersten Blick durch ihre rosa--farbenden Flügel, die mit einem ocker-farbigen Band durchzogen sind. Sie sind auf den Kanaren – außer auf der Insel El Hierro – sehr häufig zu finden.
Auf Teneriffa hat sich Ihr Lebensraum von der Küste hinauf auf eine Höhe von 650 Metern ausgebreitet. Jedoch findet man sie am ehesten im Küstenbereich und in der Vegetation der Küste – so vorrangig in den sandigen Gebieten der bewachsenen Dünen.
Arminda burri
Die Gattung der Arminda ist eigentlich endemisch auf der Insel Gran Canaria. Alle Arten der Arminda sind ohne Flügel und daher ausschließlich auf die Insel Gran Canaria beschränkt. Doch irgendwie, bei einer bis dato nicht bekannten Gelegenheit, wurde eine Art, die Arminda burri auch auf Teneriffa eingeführt.
Hier lebt sie in den trocken Zonen der Küsten bis hinauf in die durchschnittlichen Höhenlagen der bewaldeten Zonen.
Truxalis nasuta – Gewöhnliche Nasenschrecke
Die Gewöhnliche Nasenschrecke ist mediterraner-nordafrikansicher Herkunft und ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich auch über die Kanaren bis hinunter auf die Kap Verden. Es ist eine sehr große Schreckenart die sehr häufig im Süden Gran Canarias, genauer gesagt an den Küsten und in den Dünen von Maspalomas zu finden ist. Neben Grand Canaria ist Teneriffa die einzige Insel der Kanaren, auf der die Gewöhnliche Nasenschrecke beheimatet ist. Jedoch gibt es hier nur sehr wenige Exemplare. Ob sie einen speziellen Lebensraum auf Teneriffa haben, ist nicht bekannt.
Calliptamus plebeius
Der Calliptamus plebeius ist, bis auf La Gomera und Fuerteventura, auf allen Kanarischen Inseln fast allgegenwärtig. Zudem hat er sich sein zu Hause in allen Arten der vorkommenden Vegetation gesucht, meist jedoch in den verschiedensten Gebüschen.
Auf Teneriffa ist sein Lebensraum am größten. Hier beginnt er in de Küstenzonen und geht hinauf bis auf eine Höhe von 2.000 Metern.
Die Flügel dieser Spezies sind farblos und unterscheiden sich bei den weiblichen und männlichen Tieren enorm.
Ailopus thalassinus – Grüne Strandschrecke
Diese Südeuropäische und mediterrane Schreckenart ist auf allen Kanarischen Inseln sehr häufig zu finden. Sie lebt in fast allen Gebieten mit Ausnahme sehr hoher Berger und fühlt sich in trocken Gebiten genau so wohl wie in feuchteren Lagen. So kann man sie auf Feldern, in Wäldern, aber auch in Sträuchern oder trockenem Gestrüpp finden.
Die Farbe der Grünen Strandschrecke ist zwischen grün und braun sehr variabel.
Heteropteren oder auch Wanzen - Feldwanzen
Wanzen sind Insekten, von denen weltweit ungefähr 40.000 Arten bekannt sind. Von den zu der Ordnung der Schabelkerfe gehörenden Tieren gibt es auf Teneriffa sieben interessante Arten, die erwähnenswert sind.
Centrocoris elegans (Coreidae)
Coreidae – Randwanzen oder Lederwanzen
Die auf den Kanaren lebende Centrocoris elegans ist auf Teneriffa und Gran Canaria endemisch. Sie ist äußerst selten und es gibt kaum Informationen über diese Spezies. Auch wurde ihre Ökologie und ihre Verbreitung bis dato nicht umfassend registriert. Diese Speiuies der Rand- oder auch Lederwanzen hat eine Größe von 1,2 cm.
Camptopus lateralis (Coreidae) – Krummfühlerwanzen
Diese Spezies stammt vorrangig aus dem Mittelmeer-Raum. Auf den Kanarischen Inseln ist sie auf Teneriffa, Gran Canaria, La Palma und El Hierro heimisch. Die 1,4 cm große Wanze fühlt sich in feuchten Gebieten am wohlsten und ist in erster Linie auf kultivierten Anbauflächen zu finden.
Nezara viridula (Pantatomidae)
Diese 1,1 cm große Wanze entstammt der Familie der Baumwanzen.
Es ist eine kosmopolitische Wanzen-Art, die auf allen Kanarischen Inseln zu Hause ist. Sie ist am häufigsten auf Wolfsmilchgewächsen oder auf Kulturpflanzen, wie zum Beispiel Mais, zu finden und ihr Lebensraum erstreckt sich von der Küste bis in eine Höhe von 1.000 Metern hinauf. Insbesondere die Larven der Nezara viridula bestechen durch eine helle brillante Farbe.
Macrocytus brunneus (Cydnidae) – Erdwanzen
Die Macrocytus brunneus ist eine 1,0 cm große Erdwanze und gehört zu der Familie der Wanzen. Von den Erdwanzen sind weltweit etwa 560 Arten in ca. 110 Gattungen bekannt.
Die ausschließlich auf den zentralen und westlichen Kanarischen Inseln, sprich Teneriffa, Gran Canaria, La Gomera, El Hierro und La Palma beheimatete Macrocytus brunneus ist eine mediterran-nordafrikanische Art. Ihr Lebensraum sind niedere, trockene, vor allem bebaute Gebiete.
Brachypelta aterrima (Cydnidae) – Erdwanze
Die 1,1 cm große Brachypelta aterrima ist ebenfalls eine Erdwanze – eine mediterran-europäische Art.
Sie ist auf allen Inseln des Kanarischen Archipels zu Hause und ihr Lebensraum beginnt an der Küste und endet in einer Höhe von 1,400 Metern. Die Brachypelta aterrima lebt vorrangig in trockenen Gebieten und wurde bis dato in einer Vielzahl von Pflanzen gefunden.
Codophila varia (Pantatomidae) – Fleckenwanze
Die 1,2 cm große Fleckenwanze ist eine Baumwanze.
Sie ist eine mediterrane Wanzen-Art, die nur auf den zentralen und westlichen Inseln der Kanaren, also auf Teneriffa, Gran Canaria, La Gomera, El Hierro und La Palma beheimatete ist. Hier ist sie lokal recht häufig zu finden.
Eurydema ornatum (Pantatomidae) – Schwarzrückige Gemüsewanze
Diese 8,0 mm große, sehr veränderte mediterrane Baumwanzen-Art kommt sehr häufig auf den zentralen und westlichen Inseln des Kanarischen Archipels, auf Teneriffa, Gran Canaria, La Gomera, El Hierro und La Palma vor.
Sie ist vorrangig auf den Kreuzblütern der kultivierten Anbauflächen, und hier in einer Höhe von 200 – 1.500 Metern zu finden.
Heteropteren oder auch Wanzen – weiter Wanzenarten
Neben den bereits den bereits kurz aufgeführten Feldwanzen, gibt es weitere elf, sehr interessante und teils außergewöhnliche Wanzen-Arten, die auf Teneriffa beheimatet sind und die hier Beachtung finden. Eine von ihnen – die Melanocoryphus canariensis - ist auf Teneriffa endemisch. Eine weitere Wanzen-Art, die Notonecta canariensis ist auf den Kanarischen Inseln endemisch.
Tingis cardui (Tingidae)
Die 5,0 mm kleine Tingis cardui entstammt der Familie der Netzwanzen.
Sie ist eine europäische und mediterrane Wanzen-Art, die auch auf Teneriffa, Gran Canaria und La Gomera beheimatet ist. Hier findet man sie üblicherweise auf Korbblütlern – zum Beispiel Disteln – die auf kultivierten Anbauflächen wachsen.
Spilostethus pandurus (Lygaeidae) - Pandur
Diese subtropische 1,5 cm große Wanzen-Art gehört zur Familie der Bodenwanzen. Sie ist auf allen Kanarischen Inseln zu Hause. Am häufigsten kommt sie auf Teneriffa vor, wo sie bis in einer Höhe von 1.500 Metern gefunden wurde.
Cimex lectularius (Cimicidae) – Bettwanze
Diese kosmopolitischen Parasiten gehören zur Familie der Plattwanzen.
Sie ist auf allen Kanarischen Inseln zu Hause und lebt in den Schlafplätzen von Warmblütern – sowohl von Menschen als auch von Tieren. Der 4,0 mm kleine Schädling ernährt sich in der Nacht von Menschen- und Tierblut und ist ein klassischer Zivilisationsfolger.
Melanocoryphus canariensis (Lygaeidae)
Diese Spezies ist endemisch auf Teneriffa. Ihren Lebensraum hat sie von der Küste bis hinauf auf eine Höhe von 2.000 Metern. Der 5,0 mm kleine Melanocoryphus canariensis ist eine Boden- oder auch Langwanze, die in der Regel auf dem Asphodelus ramosus – dem Ästigen Affodill lebt.
Heterogaster urticae (Lygaeidae) – Brennesselwanze
Die 7,0 mm kleine Brennnesselwanze ist eine aus dem Mittelmeer-Raum und Westeuropa stammende Wanzen-Art der Bodenwanzen.
Sie wurde lokal auf allen Kanarischen Inseln, mit Ausnahme von Fuerteventura gefunden. Auf Teneriffa lebt sie hauptsächlich in Waldgebieten auf der Urtica morifolia – der Maulbeerblättrige Brennnessel und in kultivierten Anbauflächen auf der Urtica urens - der Kleinen Brennnessel. Sie ernährt sich von den Samen dieser Brennsessel-Sorten.
Reduvius personatus (Reduviidae) – Staubwanze
La „chinche asesina“ - die „mörderische Wanze“, wie die Staubwanze auf den Kanaren auch genannt wird, ist eine Raubwanze. In Deutschland ist sie auch unter den Namen „Maskierter Strolch“ oder „Kotwanze“. Und ihren Namen hat sie nicht umsonst. Demm das 1,8 cm große Tier ernährt sich ausschließlich räuberisch von anderen Gliederfüßern.
Die Staubwanze ist eigentlich eine mediterrane Wanzen-Art, die aber zwischenzeitlich weit verbreitet ist. Auf den Kanaren findet man sie auf Teneriffa, El Hierro und Gran Canaria. Auf Teneriffa lebt sie vorrangig in kultivierten Anbauflächen, auf Felsen oder in Bäumen – eben gerade da, wo sie ihre Nahrung findet.
Calocoris novegicus (Miridae) – Zweipunktige Wiesenwanze
Die 6,0 mm kleine Zweipunktige Wiesenwanze ist eine europäische Art und gehört zur Familie der Weichwanzen. Sie ist, außer auf Fuerteventura und Lanzarote auf allen Kanarischen Inseln beheimatet. Auf Teneriffa findet man sie häufig auf kultivierten Anbauflächen – insbesondere auf Kartoffeläckern und auf Ruderalpflanzen. Dort ernährt sie sich von Blüten und Knospen.
Notonecta canariensis (Notonectidae)
Diese auf den Kanaren endemische Wanzen-Art gehört zur Familie der Rückenschwimmer.
Sie leben ausschließlich auf Teneriffa, Gran Canaria, La Gomera und La Palma. Auf Teneriffa wurde die Notonecta canariensis in Teichen, Wassertanks, Wasserbecken ect. gefunden. Auch wenn es im Wasser lebt, hat diese 1,3 cm große Wanze ihren Kopf niemals unter Wasser.
Hydrometra stagnorum (Hydrometridae) – Gemeiner Teichläufer
Der Gemeine Teichläufer ist auch als Wasserreiter oder Stelzfuß bekannt.
Er ist in Europa, dem Mittelmeer-Raum, Nordafrika und in Teilen Asiens weit verbreitet. Auch auf den Kanaren, wo er, außer auf Fuerteventura und Lanzarote, auf allen Inseln zu finden ist.
Auf Teneriffa lebt diese 1,0 cm große Wanze vorrangig auf den Oberflächen von Teichen (natürlich oder künstlich). Er ernährt sich räuberisch von anderen Insekten und Gliederfüßern.
Gerris thoracicus (Gerridae)
Der Gerris thoracicus ist ein Wasserläufer. Er ist sehr selten auf den Kanarischen Inseln und auch nur auf Teneriffa, Gran Canaria, La Gomera und La Palma zu finden.
Diese Wanzen-Art findet man auf Teneriffa in sehr geringer Anzahl
in kleinen Teichen und in Waldgebieten in der Nähe von Quellen. Der Gerris thoracicus ernährt sich räuberisch von anderen Insekten.
Corixa affinis (Corixiae)
Die 1,0 cm große Corixa affinis ist eine Ruderwanze aus der Teilordnung der Wasserwanzen.
Man findet sie auf Teneriffa, Fuerteventura und Gran Canaria. Die mediterrane Art lebt in ruhigen Gewässern – immer mit dem Kopf nach oben schwimmend. Selbiges gilt für die Corixa punctata, die ebenfalls auf diesen Inseln heimisch ist.