Kanarische Küche

Mojo-Saucen

Mojo-Saucen – wer einmal auf den Kanaren Urlaub macht, kommt an ihnen nicht vorbei. Fast jedes Restaurant bietet sie an – mal besser, mal schlechter, je nach Lage des Restaurants -, oft wird sie bereits obligatorisch, zusammen mit etwas Brot serviert.

Ein kleines Amuse Gueule, meist als Mojo verde (grün) und Mojo rojo (rot), dass den Gaumen erfreut. Etwas Mojo aufs Brot, oder das Brot in ihr ein-tunken und meist ist man ihr dann schon nach dem ersten Bissen „verfallen“. Man genießt den Beginn seines kanarischen Essens, der Appetit wird angeregt und die Freude auf das, was noch kommt, wird immer größer.

In einheimischen Restaurants und in Guachinchen wird die Mojo-Sauce noch selbst hergestellt. Viele „Touristenfallen“ machen sich leider nicht mehr die Mühe und greifen auf industriell hergestellte Produkte zurück. Nicht so gut, nicht so lecker, aber eben schnell auf den Tisch gebracht.

Aber eine kanarische Mojo-Sauce ist um soviel mehr als nur ein „kleiner Gruß aus der Küche“ oder auch ein „Appetitanreger“.

Mojo gehört zur Kanarischen Küche, wie Gofio, Fleisch oder Gemüse. Mojo-Saucen sind ein wichtiger Bestandteil der Kanarischen Küchenkultur und sie sind vielseitig einsetzbar.

Vielen ist die Mojo-Sauce als Begleiter für papas arrugadas, den berühmten Runzelkartoffeln bekannt. Aber eigentlich ist sie ein ständiger Begleiter für viele kanarische Gerichte. Wer etwas von der Kanarischen Küche und ihrer Zubereitung versteht der weiß, dass hier und da ein kleines Löffelchen Mojo-Sauce, einigen Gerichten den richtigen „Pepp“ gibt. Und so ist es nicht verwunderlich, dass in den meisten kanarischen Küchen immer das eine oder andere Glas Mojo-Sauce im Kühlschrank steht.

Mojo-Saucen gibt es in drei Grundvarianten. Einmal die mojo verde – die grüne Mojo-Sauce, einmal die mojo rojo – die rote, feurig-scharfe Mojo-Sauce und als dritte, etwas weniger bekannte Variante die weiße Mojo-Sauce – hier als kanarische Version der bekannten aioli (Knoblauch-Mayonnaise).

Was ist denn da so drin in der Mojo-Sauce?

Die mojo verde basiert auf Kräutern. Hauptsächlich besteht sie aus frischem Koriander, Petersilie, jeder Menge Knoblauch, grünem Paprika, Kreuzkümmel, manchmal auch Avocado und Olivenöl. Sie ist besonders geeignet für diejenigen, die nicht gern scharf essen.

Die mojo rojo – die feurig scharfe Variante basiert auf rotem Paprika, viel scharfer Chili, jeder Menge Knoblauch, Kreuzkümmel und ebenfalls Olivenöl.

Aioli besteht aus Eigelb, Öl, Gewürzen und, wie sollte es anders sein, ebenfalls jeder Menge frischem Knoblauch.

Mojo-Saucen kann man eigendlich zu fast allem essen. Wie bereits erwähnt einfach nur mit frischem Brot, oder zu papas arrugadas, zu Fisch, Fleisch, Salat, Gemüse, Gofio, gekochten Maiskolben …

Und damit es nicht so eintönig wird, bietet die kanarische Küche, neben den genannten Grund-Mojo-Saucen, eine kaum überschaubare Vielzahl an verschiedensten Mojo-Varianten. Manchmal erkennt man an deren Zutaten, dass diese keine rein kanarische Herkunft haben können.
Es gab und gibt auf den Kanaren viele Ein- und vor allem auch Rückwanderer. Die meisten von ihnen kommen aus Mittel- und Südamerika und haben von dort ihre Rezepte mitgebracht, die bis in die heutige Zeit hinein überliefert sind. Die Ähnlichkeit mit Salsa-Sauce oder Guacamole ist oft nicht zu bestreiten.

Neben den bereits genannten Mojo-Varianten lassen sich einige noch besonders hervor heben. Dazu zählen unter anderem mojo de najanjas – eine grüne Mojo-Sauce mit dem Saft von Orangen, almogrote – eine Mojo-Sauce auf der Basis von kanarischem Hartkäse, mojo de almedras – mit geschälten Mandeln, mojo con queso – mit halbreifen oder reifen Ziegenkäse, mojo de tomates cherry o cagnones – mit Cherrytomaten, mojo de aguacate – mit Avocados und mojo de azafrán – Mojo-Sauce mit kanarischem Safran.

Eines haben alle Mojo-Saucen gemeinsam. Sie sind gesund (sofern es sich um hausgemachte Mojo-Saucen handelt), da sie nur aus frischen Zutaten und vielen Kräutern bestehen und sie sind angereichert mit jeder Menge Knoblauch. Jeder Knoblauch-Fan kommt bei ihrem Genuss voll auf seine Kosten.

Wenn man am Ende des Urlaubs gern ein Andenken mit nach Hause nehmen will, so sollte man auf die industriell hergestellten Mojo-Saucen lieber verzichten. Da lohnt es sich eher, ein kleines Büchlein mit den verschiedensten Mojo-Rezepten zu kaufen und zu diese zu Hause dann selbst auszuprobieren.