Kanarische Küche

Wo man am besten essen geht

Angekommen und nun?

Hat man eine Guachinche gefunden die einem gefällt und zusagt, oder noch besser, eine die einem von Einheimischen empfohlen wurde, dann hat geht es darum, was man denn gerne essen würde. Bei den Getränken ist es, wie bereits erwähnt, recht einfach, es gibt ausschließlich Wein und Wasser.
Aber bei den Speisen. Eine Speisekarte sucht man vergeblich und oft gibt es nicht einmal eine handbeschriebene Tafel vor der Tür.

Da hilft nur eins, die freundlichen Bedienungen fragen. Oder noch besser, wenn man nicht allein auf einer Guachinchen-Tour ist, sondern mit der Familie oder mit Freunden, dann einfach von Allem bestellen. Dann hat mit die Vielfalt alter kulinarischer Traditionen auf einem Tisch und kann dann einfach nur noch genießen.

Was bleibt

Mit den Guachinchen ist es so wie mit Teneriffa selbst. Es gibt nur „wau“ oder „nein danke, nicht nochmal“.

Bei denen, die „nein danke, nicht nochmal“ sagen, ist der Funke der Leidenschaft für die Insel wohl nicht übergesprungen. Diese Gäste Teneriffas werden sich dann wohl auch mit dem Besuch einer Guachinche schwer tun.

Die Gäste Teneriffas, bei denen der Funke übergesprungen ist, die diejenigen, in denen die Insel und ihre Menschen ein Feuer entfacht haben, diejenigen, die sich für das Leben auf der Insel interessieren und ihren Blick über den „berühmten Tellerrand“ hinaus schweifen lassen, diejenigen werden sich vor allem auch in einer Guachinche wohlfühlen.

Und eines ist sicher, wenn sie irgendwann zurück kommen auf die Insel, zurück in die verschlafenen und verwunschen anmutenden Dörfer, zurück an die schwarzen, manchmal einsamen, traumhaften und wilden Strände, zurück in die Höhen des Nationalparks, zurück in die unglaubliche Vielfalt der Natur, dann sehnen sie sich auch danach, wieder in einer Guachinche zu sein und das tief traditionell verwurzelte Leben zu spüren.

„Touristenfallen“ - Touristenlust – Touristenfrust

Auch eine so wundervolle Insel wie Teneriffa lockt mit so allerlei Dingen, die eher Frust als Lust bereiten. Das ist vielleicht falsch ausgedrückt. Es ist ja nicht die Insel selber, die lockt, sondern so mancher Laden-, Geschäft-, Lokal-, Restaurant- und Barbesitzer, die sich auf eine ganz besondere „Geschäftsidee“ spezialisiert haben – auf sogenannte „Touristenfallen“.

Ob es nun der Billig-Ramsch aus dem asiatischem Ausland ist, den man als Kunsthandwerk verkauft, oder die Masse an Souvenirs, ebenfalls aus Asien, die mit Teneriffa nicht wirklich etwas zu tun haben, oder ob es einfach nur schlechtes Essen und schlechter Service ist, den man den Touristen anbietet. „Touristen-Fallen“ unterscheiden sich nur in ihrem Warenangebot voneinander. Nicht in der Qualität und vor allem nicht im Preis.

Wenn man zum Mittag oder auch am Abend durch die Straßen der Urlaubszentren läuft, dann warten vor jedem Lokal bereits die „Häscher“. Sie locken mit Freigetränken und einer Speisekarte in mehreren Sprachen, die meist ahnungslosen Gäste der Insel in die völlig überteuerten Restaurants. Dort bekommt man dann „traditionelle kanarische Küche“ serviert, die mit traditionell, kanarisch, frischen Zutaten oder einer liebevollen Zubereitung der Speisen nichts zu tun hat. Ganz im Gegenteil, das Essen ist oft geschmacklos, die Zutaten sind aus der Tüte oder der Büchse, frische Kräuter und Gewürze – Fehlanzeige. Hier gilt nur eins, Massenabfertigung. Schnell und mit wenig Einsatz das große Geld machen, dass man mit Vorliebe den Touristen aus der Tasche zieht. Ob der Gast morgen wieder kommt, ist den Betreibern dieser Lokale egal. Denn morgen kommen neue Gäste, die die „ach so vorzüglichen Speisen“ ja noch nicht runter gewürgt haben.

Dies gilt aber nicht nur für die angeblich „traditionellen kanarischen Restaurants“, sondern auch für den Italiener, den Chinesen, das Steakhaus, die deutschen Lokale, den Bocadillo-Verkäufer … usw.

Da wundert es einen nicht, dass es so viele Touristen in die Fast-Food-Läden zieht. Denn das ist etwas, was man von zu Hause kennt, das ist etwas, wo man nichts falsch machen kann.

Warum noch einmal einen so furchtbaren Bocadillo mit eine wenig Billigschinken und jeder Menge Mayonnaise essen, wenn es doch einen bekannten Burger-Laden um die Ecke gibt. Diese profitieren natürlich von der schlechten Qualität so mancher Lokale. Und der Urlauber fährt nach Hause und hat über die Küche auf Teneriffa so gar nichts Gutes zu berichten.

Aber nicht nur in den größeren und kleineren Urlaubsorten der Insel sind diese „wunderbaren und kulinarischen Highlights“ zu finden. Auch an den bekannten „Urlaubsrouten“, die Strecken, die von Urlaubern am meisten befahren werden, sind sie anzutreffen, die Restaurants mit schlechter Qualität und horrenden und völlig überteuerten Preisen.

Aber wie nun das Richtige finden?

Eigentlich ist es nicht so schwer, wirklich gute Lokale auszumachen.
Wichtig ist erst einmal zu wissen, was man will. Will man authentisch, traditionelle, kanarische Küche, will man Fastfood, will man eine Pizza, ein Steak oder vielleicht doch zum Chinesen?

Zu letzteren kann hier nicht viel gesagt werden. Das muss jeder Gast für sich selber raus finden.
Geht es um typisch kanarische Küche, dann sollte man ein paar Kleinigkeiten beachten. Wirklich gute kanarische Küche findet man in den großen Touristen-Zentren eher nicht. Dazu sollte man unbedingt ein wenig landeinwärts fahren. Dort gibt es viele kleine Lokale, deren Speisen den Gaumen zum klingen bringen. In den kleinen Fischerdörfern findet man hervorragende Fischlokale, im Landesinneren wundervolle einheimische Gaststätten. Nicht alles, was von „Außen“ eher unscheinbar und nicht einladend wirkt, ist schlecht. Oft findet man genau dort wahre kulinarische Schätze.

Ein Restaurant, dass einen „Fänger“ vor der Tür stehen hat, ist sicher nicht das „non plus ultra“. Dies gilt auch für übermäßige Werbung. Ein wirklich gutes Lokal hat das nicht nötig. Es lebt von Mundpropaganda, seiner familiären Atmosphäre, seinem guten Essen und seinem ausgezeichnetem Service.

Ein gutes gutes kanarisches Restaurant hat ein ausgezeichnetes Preis/Leistungsverhältnis. Dort zahlt man nicht für die Übersetzungen in vielen Sprachen im Schaukasten, zahlt nicht für den „Häscher“ vor der Tür. Ein gutes Restaurant wird in erster Linie auch von den Tinerfenos besucht. Sie wissen genau, wo es schmeckt und wo man gemütlich einkehren kann.

Und so verirrt sich mancher "Essgeschädigte" in einer typischen Bocadillo-Bar mit Sandwichs, die man nun mit Pollo, Tomate und voll geschmiert mit Mayonaise hinunterwürgt.Auch auf diesen Touristen-Frust hat sich die Gastronomie eingestellt.Ich beobachte nahezu täglich, wie die hungernde Meute der weisshäutigen, kurzbehosten T-Shirt-Avangardisten auf ihrem Abendspaziergang jede Speisekarte im Schauksten der nebeneinander liegenden Restaurants von rechts nach links und von oben nach unten durchliest. Um ihnen die Entscheidung abzunehmen, lauern vor den einzelnen Gaststätten die angeheuerten Zettelverteiler und boomen um die Gunst der Kunden. Im Glücksfall kann es bei dieser Prozedur auch einmal zufriedene Gäste geben, denn nicht alle Touristen-Restaurants sind schlecht.Den Touristen-Aufschlag kann man sich auf dem Land und abseits der Touristen-Zentren durchaus sparen.Die Küche auf den Kanaren ist einfach, aber gut und bietet manche angenehmen Überraschungen. Es lohnt sich also durchaus, in kleineren Orten oder in entlegenen Restaurants einmal einheimische Kost zu probieren. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Sie vor manchem Gasthaus keine Preise im Schaukasten entdecken oder diesen verzweifelt suchen. Der Wirt oder Camarero gibt ihnen gern Auskunft. In vielen kleineren Landgasthäsern gibt es keine Speisekarte. Der Wirt zählt Ihnen die Tagesgerichte auf und nennt Ihnen den Preis hierfür. Der Vorteil: hier wird alles frisch zubereitet. Also: Fassen Sie Mut und lernen Sie eine fantastische, kanarische Küche kennen, Sie werden es nicht bereuen.