Sport und Freizeit

Mountainbiking auf Teneriffa

Eins sein mit dem Gelände. Den Duft der Natur und des Waldes in sich aufnehmen. Frei atmen und das pure Gefühl von Freiheit spüren. Der Tritt in die Pedale wird immer stärker – die Bäume am Wegesrand ziehen immer schneller an einem vorbei. Vielleicht führt Sie ihre Tour gerade durch den Naturpark Corona Forestal, oder durch einen anderen Naturpark.

Sie befinden sich auf einem beeindruckenden Abhang der sie durch den ungeheuer intensiven Duft eines Pinien- oder auch Lorbeerwaldes führt. Eine sher scharfe Linkskurve – Sie rutschen förmlich hinein und dann geht es weiter, immer bergab, immer durch die Serpentinen, die noch kilometerlang vor ihnen liegen. Sie bremsen, halten inne, bestaunen den Anblick der Natur, die Ruhe und die grandiose Aussicht. Dann geht es weiter. Bis  Sie ihr Ziel erreicht haben.

Sie sind nicht im Naturpark Corona Forestal, nicht im Wald von La Esperanza? Sie fasziniert die Tour durch zahllose Serpentinen und über gigantische Lavafeldern? Dann ist es der Teide Nationalpark, von dem Sie fasziniert sein werden.

Eine solche Tour beginnt man am besten in den frühsten Morgenstunden – zu dieser Zeit scheint die Insel noch in Watte gepackt, der Nebel liegt noch über dem Nationalpark.
Aber egal, die Tour ist beeindruckend und anstrengend zugleich und sie sollten die Morgenstunden nutzen. Vilaflor – das höchst gelegene Dorf der Insel – ist die Pforte zum Himmel. Oft kann man in Vilaflor durch die Wolkendecke stoßen und plötzlich liegt er über einem, der unendliche, blaue  Himmel. Das Meer aus Wolken unter Ihnen ist wunderschön anzuschauen, aber Ihr Blick ist nur nach vorne gerichtet.

Auch der Teide scheint noch zu schlafen. Nur ganz langsam wirft die aufgehende Sonne erste lange Schatten. El Hierri, La Gomera und die Umrisse von La Palma lassen sich erkennen – ein herrlicher Anblick.

Das Naturschauspiel Teneriffa kann beginnen. Die blühenden Landschaften, die Ihnen bis dato begegnet sind, die uralten, meterhohen Bäume, die kleinen und beeindruckenden Pflanzen am Wegesrand – ab Boca Tauce erleben Sie all das nicht mehr. Hier wechselt die Landschaft abrupt. Sie lassen Ihren Blick schweifen über die Lavafelder der fast 16 km breiten Caldera, aus deren Mitte sich der majestätische Teide erhebt.
Bei einem solchen Anblick regt sich der Gedanke, ob man sich denn wohl noch auf der Erde, oder vielleicht doch schon auf einem fernen Planeten einer anderen Galaxie befindet.

Den absoluten Härtetest, vor allem für die Bremsen Ihres Mountainbikes ist eine Tour durch das Tenogebirge. Hier geht es auf abenteuerlichen Straßen hinauf – zum Beispiel von Santiago del Teide bis zur Masca-Schlucht. Dann geht’s bergab – die Felgen glühen, der Bremsfinger ist taub. Bis zu 20% Gefälle und enge 270 Grad-Kurven beanspruchen die volle Aufmerksamkeit des Fahrers.

Die Tour geht weiter in Richtung Buenavista del Norte – nicht weniger spannend, nicht weniger interessant.

Und auch das Anaga-Gebirge hat seinen Reiz. Hier gibt es immer wieder einen zusätzlichen und oft nicht eingeplanten Adrenalin-kick. Denn nicht selten führt die schmale Asphaltstrecke, wie ein messerscharfer Grat an beängstigenden Steilwänden entlang – der Nordost-Passat scheint sich bei seinen eigenen, lustigen Spiele, die er mit den Mountainbikern spielt, zu amüsieren.

Das Anaga-Gebirge überrascht mit zahlreichen, technisch sehr anspruchsvollen Trails. Endet einer dieser Trails direkt am Meer, dann scheint es für einen Mountainbiker nur noch eins zu geben – Schuhe weg und rein ins kühle und erfrischende Nass.

Die schönsten Routen

Es gibt auf Teneriffa insgesamt vier Hauptrouten, deren verschiedene Varianten und Abzweigungen je nach Belieben kombiniert werden können. Hier kann sich jeder Mountainbiker seine Strecke selbst zusammenstellen – je nach Streckenlänge, Kondition und der Art der Landschaft, die er sehen und während der Fahrt genießen will.

BC-1 – die Nordroute

Der Hauptabschnitt dieser Route ist 83,035 km lang. Je nach Abzweigung und Variante kann sich die Strecke noch einmal  um 52,35 km verlängern. Somit ist sie die längste Route auf Teneriffa. Dabei wird die komplette Nordseite durchfahren. Hier liegen die wichtigsten, sich im Wald befindenden Infrastrukturen auf der Strecke.
Es gibt auf dieser Route 12 Abzweigungen bzw. Varianten die man fahren kann.

BC – 1.1 Lomo de la Jara – 1,985 km
BC – 1.2 Las Calderetas – 1,007 km
BC – 1.3. La Vica – 1,811 km
BC – 1.4 Las Lagunetas – 5,714 km
BC – 1.5 Hoya de Abajo – 1,663 km
BC – 1.6 Ramón Caminero – Chimoche – La Caldera – 7,965 km
BC – 1.7 Benijos – 4,359 km
BC – 1.8 Ramón Caminero – R. Machado – Chanajiga – 7,428 km
BC – 1.9 La Tahona – 6,395 km
BC – 1.10 Fuente Pedro – 0,560 km
BC – 1.11 Las Hayas – 4,539 km
BC – 1.12 Arenas Negras – 8,922 km

BC – 2 – Route Las Raíces – Las Lagunetas


Diese relativ kurze Route hat eine Gesamtlänge von 6,531 km und führt in voller Länge durch die Schönheit des Landschaftsschutzgebietes  von Las Lagunetas – hier mit einer Anbindung nach Las Raíces.
Auf der Strecke findet sich eine Abzweigung von 3,601 km, die zum Campingplatz von La Esperanza führt.

BC – 2.1 Campingplatz La Esperanza – 3,601 km

BC – 3 – Route Guía de Isora

Diese 9,323 km lange Strecke führt Sie durch den Nordwesten des Nationalparks Corona Forestal. Sie fahren teilweise entlang der Waldwege von Fife und El Canal – zwischen zwei Punkten der TF-38. Dabei können Sie die Pinienwälder von Chio, zwischen den Ortschaften Santiago del Teide und Guía de Isora gelegen, in vollen Zügen genießen. Atmen Sie den Duft des Waldes ein und genießen Sie während Ihrer Fahrt die zauberhafte Landschaft.

BC – 4 – Südroute

Hier finden Sie eine Hauptstrecke von 42,291 km. Es gibt jedoch fünf Abzweigungen und Varianten, die den Umfang der Strecke um 38,83 km verlängern können.
Dies Route verläuft hauptsächlich durch die südlichen Hochlagen Teneriffas und glänzt mit einer einzigartigen Landschaft, die geprägt ist, durch weitläufige Pinienwälder

BC – 4.1 Agua Agria – 8,887 km
BC – 4.2 Las Vegas – 8,558 km
BC – 4.3 Cruz de Tea – 5,440 km
BC – 4.4 Madre del Aqua – 0,290 km
BC – 4.5 El Contador – 15,657 km

Wann kann man fahren?

Auf Teneriffa kann man das ganze Jahr mit dem Mountainbike fahren, da die klimatischen Bedingungen der Insel hierfür bestens geeigneten sind.

Wo kann man fahren?

Den Mountainbikers stehen auf Teneriffa mehr als 200 km an herrlichsten Waldwegen zur Verfügung. Die meisten davon findet man im Norden der Insel, insbesondere im Nationalpark Corona Forestal. Dabei verbindet das Wegenetz einen Großteil des Nordens mit den Gebieten um Tacoronte und den Süden miteinander. So ist gewährleistet, dass Ausgangs- und Endpunkte einer Tour immer an einem Ort mit Serviceangeboten liegen. Oft verbunden mit einer Anbindung an das öffentliche TITSA-Netz oder einem Parkplatz.

Was Sie brauchen?


In erster Linie ein Fahrrad. Wenn Sie Ihr eigenes nicht mitbringen, dann finden Sie auf der Insel ein breites Angebot von Fachgeschäften, die alle nur möglichen und gewünschten Leistungen erfüllen können.

Ebenso steht Ihnen auf der Insel jederzeit ein technischer Service- und Pannendienst zur Verfügung.

Ganz wichtig ist es, alle notwendigen und möglichen Sicherheitsmaßnahmen zu nutzen. Dazu zählt in erster Linie ein passender Helm.

Kann man auch ohne Genehmigung fahren?

Ja, kann man. Allerdings sind auf den Wegen, die durch Schutzgebiete verlaufen, Genehmigungen notwendig.
Sie sollten sich vor der Planung einer Tour hierüber ausführlich informieren.

Praktische Tipps

In der Vorbereitung auf eine Tour sollten Sie unbedingt einen Mantel und eine Regenjacke in Ihrem Gepäck verstauen. Auf Teneriffa herrscht ein Mikroklima, und die Wetterverhältnisse können, insbesondere in den höheren Lagen, schnell umschlagen.

Daher sollten vor Tour-beginn auch immer die herrschenden Wetterverhältnisse genaustens geprüft werden.

Seien Sie auf den Straßen achtsam. Insbesondere in den Städten und Gemeinden mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen. Die Tinerfenos sind an „ihre Radfahrer“ gewöhnt und wissen im fließenden Verkehr mit ihnen umzugehen. Trotzdem ist immer Vorsicht und Achtsamkeit geboten.

Sollten Sie allein unterwegs sein, so geben Sie bitte einen entsprechenden Hinweis – vielleicht an Bekannte oder den Vermieter Ihrer Ferienunterkunft. Dabei ist Ihre Mobilfunknummer und der Streckenverlauf unentbehrlich.

Das Tragen eines Helms ist verpflichtend und sollte zudem selbstverständlich sein.