Landschaften Teneriffas

Malpais de Güimar

Malpais – das schlechte Land. Diese Aussage trifft für das sich in der Nähe des Ortes Güimar befindende Naturreservat sicher nicht zu. Die Wortherkunft hängt mit den für Ackerbau ungeeigneten Böden zusammen.

Landschaft

Das „Besondere Naturschutzgebiet“, das „Reserva Natural Especial“, erstreckt sich auf einer Fläche von 290,3 Hektar. Darüber erhebt sich der Vulkan „Montana Grande“. Sein Krater ist mehr als 300 Meter breit und er ragt 276 Meter aus dem Gebiet heraus. 

Das besondere Naturschutzgebiet Malpaís de Güímar ist für die geomorphologische Struktur des gesamten Malpaís und für die anschließenden Vulkankegel bekannt. Die Landschaft ist das Ergebnis jüngerer vulkanischer Aktivität. Die Vulkankegel sind vor rund 10.000 Jahren entstanden. Der Vulkanausbruch füllte das gesamte Umland mit basaltischem Magma, das beim Aufprall im Meer spektakuläre Formen ausbildete.

Seither hat sich die Vegetation einen Teil des Gebietes zurückerobert.

Wie aus einem Science Fiction Film stellt sich die Szenerie dieser Gegend dar. Eine mystische, wüstenartige Umgebung, die einhergeht mit mit einem tiefen Schwarz der erkalteten Lava, die aus den Rissen des Vulkans herausquillt und einem tiefen Rot des Sandes. Nun, wer sich auch einem anderen Planeten glaubt, dem sei das in diesem Gebiet nicht zu verdenken. 

Wenn man diese Landschaft sieht ist man begeistert und fasziniert zugleich. Hier kann man auch die Grotte „Cueva Honda“ besichtigen. Sie ist durch die Explosion einer Gasblase entstanden und hat die Ausmaße von 100 Metern in der Länge und bis zu 5 Metern in der Höhe.

Flora und Fauna

Insbesondere die Flora und Fauna machen dieses Gebiet zu etwas Außergewöhnlichen.
Viele endemische Arten haben hier ihren Lebensraum gefunden.
So sieht man hier unter anderem ganz besondere Kakteenarten, wie etwas Cardòn, Tabaibas und Veodem – sie gelten auch als Symbol von Teneriffa.

In dieser wundervollen und zauberhaften Landschaft hat sich über Tausende von Jahren eine vielfältige und spezialisierte Tier- und Pflanzenwelt ausgebreitet.

Es ist schon bewundernswert, wie es auch die Wolfsmilch-Pflanzen schaffen, sich in dieser doch kargen Landschaft zu behaupten. Sie sprießen aus den Rissen des Lavabodens und geben dem Gebiet ein spezielles Aussehen. Daher kann man sagen, dass Malpais de Güimar geradezu ideal ist, im diese ganz besondere Art der Vegetation kennenzulernen.

In der Vulkanlandschaft von Malpais leben ca. 150 verschiedene Pflanzen-, ca.100 verschiedene Käfer- und 60 verschiedene Schmetterlingsarten. Nun kann man verstehen warum die Bezeichnung „schlechtes Land“ hier wohl nicht ganz zutrifft. Die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt von Malpais ist doch sehr beeindruckend.
Genehmigungsverfahren
Malpaís de Güímar wurde gemäß Gesetz 12/94 der autonomen Region, das später im Raumordnungsgesetz der Kanaren mittels Gesetzesdekret 1/2000 neu gefasst wurde, zum besonderen Naturschutzgebiet und zum ökologisch sensiblen Gebiet erklärt. Um Vorgänge, die sich negativ auf das Reservat auswirken könnten, besser kontrollieren zu können, verlängert der Zusatz zum Gesetz 12/94 das ökologisch sensible Gebiet auf das im Norden an das Reservat anschließende Gelände. Das Gesetz 13/2006 erweiterte später das besondere Naturschutzgebiet auf das gesamte Malpaís de Güímar.

Anfahrt

Man erreicht das besondere Naturschutzgebiet Malpaís de Güímar über die TF-1, die man bei der Ausfahrt Polígono Industrial de Arafo verlässt. Weiter geht es dann Richtung Industriegebiet, an der ersten Kreuzung biegt man rechts ab. Nach etwa 1,6 km ab der genannten Kreuzung hat man das Naturschutzgebiet erreicht.