Landschaften Teneriffas

Rambla de Castro

Das der grüne Norden der Insel Teneriffa unglaublich viele historische und vor allem natürlich attraktive Gegenden zu bieten hat, ist unumstritten. Eine Gegend ragt da jedoch besonders hervor. Die „Rambla de Castro“. Grüne und üppige Bananenplantagen geben sich hier ein fröhliches und  wundervolles Stelldichein mit dem Zauber alter Gutshöfe und Fincas.

Landschaft

Zu finden ist dieses außergewöhnliche Naturparadies an der Küste von Los Realejos. Es ist aber nicht einfach nur ein grünes Naturparadies. Nein, denn hier finden sich besonders seltene und einzigartige Formen die zudem von größten wirtschaftlichen Interesse sind. So unter anderem die von kanarischen Palmen übersäten Haine, die noch heute Zeitzeugen alter Pflanzenformationen sind.

Zudem glänzt und überzeugt dieses 45,9 Hektar große Gebiet mit großartigen Beständen von geschützter, einheimischer Kanarischer Flora und mit verschiedenen Arten, die EU-weit durch Rechtsnormen geschützt sind.

Geschichte und besonders Sehenswertes

Geht man zurück in der Geschichte Teneriffas so stellt man fest, dass das Majorat von Castro auf den Anfang des 16. Jahrhunderts datiert ist. Seine Ursprünge gar, gehen zurück auf die Verteilung der Ländereien, die der Adelantado Alonso Fernández de Lugo, nach der Eroberung der Insel Teneriffa durchgeführt hat.

Aus dem 18. Jahrundert stammt die auf einer Anhöhe stehende und bereits von weitem sichtbare Kapelle von San Pedro. Diese beherbergt ein Bildnis des Apostels Petrus und Schnitzwerke aus der vergangenen Zeit des Inselbarocks.
Etwas weiter unten findet sich die Hazienda Castro. Sie liegt inmitten der Mündung der Schlucht von Godinez und der Rambla del Mar. Dieser Gutshof ist einer der wichtigsten an der gesamten Küste und kann bis ins 16. Jahrhundert zurück datiert werden.

Auch eine Verteidigungs-Festung fehlt hier nicht. Die San Fernando Schanze, wie sie auch genannt wird, ist am Ende des Majorats und wurde am Ende des 18. Jahrhunderts gebaut. 1808 hatte sei eine Geschütz-Pforte und war mit insgesamt fünf Kanonen ausgestattet. Drei dieser Kanonen sind bis heute erhalten geblieben. Diese Kananonen wurden seinerzeit von  Agustín von Bethencourt y Catsro aufgestellt und sollten zum Schutz vor Piraten dienen, die zur damaligen Zeit die Küstengewässer heimsuchten um die Schiffe zu überfallen, die vom Festland aus in See stachen.

Ebenfalls sehr sehenswert und interessant ist der Wasser-Aufzug von La Gordejueja, der von vielen Teilen dieser Gegend aus zu sehen ist. Dieser Wasser-Aufzug wurde 1903 von der Familie Hamilton gebaut. Warum das etwas Besonderes ist, zeigt sich an dem extrem schwierigen Gelände, auf dem er errichtet wurde und auf Grund der Tatsache, dass dort die erste Dampfmaschine Teneriffas installiert wurde. Dieses mit dem Ziel, das Wasser, welches in einer Quelle in La Gordejuela entsprang zuerst für die Mühle zu benutzten und dieses  später dann in die Bananenplantagen in beiden Realejos empor zu heben.

Flora und Fauna

Das Wasser, das höchste Gut auf der Insel war hier immer reichlich vorhanden. Es hat dafür gesorgt, dass diese Gegend zu einer der Fruchtbarsten, Grünsten und reichsten der ganzen Insel wurde.

Die üppige Vegetation umfasst aber nicht nur die bereits erwähnten Palmenhaine. Auch Wolfsmilch- und Kardengewächse und das Symbol der Kanarischen Inseln, der Drachenbaum sind hier im Überfluss beheimatet.

Neben der ausgeprägten und vielfältigen Fauna ist auch die Flora in dieser Rambla mehr als bemerkenswert. Die hier nistenden Vogelarten sind ab ihren Untergattungen endemisch. Ein wahrer Zeuge dafür, in welch umfangreichen Maße auf dieser Insel die evolutionäre Anpassung an die hier herrschenden Umweltbedingungen stattgefunden hat. Viele Zonen dieser Gegend sind für die Entwicklung der Tiere hier von außergewöhnlich großer Bedeutung. So finden sich hier die Brutgebiete des Gelbschnabel-Sturmtauchers. Dieser ist vom Aussterben bedroht und entsprechend in nationalen Katalog bedrohter Tiere als eine Art von speziellem Interesse gelistet.
Anfahrt
Rambla de Castro erreicht man über die Autobahn TF-5. Es befindet sich beim Kilometer 41 + 200. Man fährt auf der Höhe des Aussichtspunkts San Pedro in Los Realejos ab. Bei diesem Aussichtspunkt gibt es einen Parkplatz, wo man den Wagen abstellen kann. Das Landschaftsschutzgebiet erreicht man zu Fuß über den Weg, der vom Aussichtspunkt hinabführt.

Genehmigungsverfahren

Rambla de Castro wurde gemäß Gesetz 12/94 der autonomen Region, das später im Raumordnungsgesetz der Kanaren mittels Gesetzesdekret 1/2000 neu gefasst wurde, zum Landschaftsschutzgebiet erklärt. Um Vorgänge, die sich negativ auf die Landschaft auswirken könnten, besser kontrollieren zu können, erklärt der Zusatz zum Gesetz 12/94 das gesamte Landschaftsschutzgebiet sogar über seine Grenzen hinaus sowie die daran im Süden anschließenden Gelände zum ökologisch sensiblen Gebiet.

Fazit

Diese Paradies mit seiner wahrhaft berauschenden Natur und einer grenzenlosen Schönheit ist ein Kleinod, dass es zu bewahren gilt. Die unglaubliche Vegetation, die hier zu finden ist, bereichert nicht nur die Insel selbst, sondern auch das Auge und das Herz des Betrachters.