Tier-, Pflanzen- und Freizeitparks

Parque del Drago

Glaubt man der Legende, so werden Drachen nach ihrem Tod zu Drachenbäumen. Nun, einiges würde sicher dafür sprechen. Allein der tiefrote Saft, der aus den Bäumen heraus fließt (das Harz ist farblos, verfärbt sich aber sofort, wenn es mit Sauerstoff in Verbindung gebracht wird), wenn man sie einschneidet. Und da wäre dann auch noch die Sache mit der Verästelung. Schlägt man ein Stück des Drachenbaums ab, so sind es gleich zwei neue, oder auch mehrere Triebe die hier entstehen. Wie bei einem Drachen, dem, nachdem man ihm den Kopf abgeschlagen habt, zwei neue Köpfe wachsen.
Die Drachenbäume sind wahrhaft lebende Fossilien und wahrscheinlich der größte Schatz der gesamten spanischen Pflanzenwelt. Zudem sind sie eines der Symbole der Kanarischen Inseln.

Bereits von den Guanchen wurde der Drachenbaum, mit seiner seltsamen Form, als göttlicher Baum verehrt. Unter anderem nutzten sie den Saft der Bäume, um sowohl Heilsalben herzustellen, aber auch um ihre Toten damit einzubalsamieren.

Auf ganz Teneriffa befinden sich zahlreiche dieser beeindruckenden Drachenbäume. Schon Alexander von Humboldt interessierte sich bei seinem Aufenthalt auf Teneriffa für diese Bäume. Hier insbesondere für ein Exemplar in den Franchy-Gärten in La Orotava. Der „Riese“ soll zur damaligen Zeit eine Höhe von 25 Metern und einen Durchmesser von 23 Metern gehabt haben. Ob dem wirklich so war bleibt bis heute ein Rätsel, denn dieser Baum fiel im Jahr 1867 einem Unwetter zum Opfer.

Heute findet man den größten und berühmtesten Drachenbaum – der im übrigen nicht wirklich ein Baum, sondern ein Liliengewächs ist - der gesamten Kanarischen Inseln im „Parque del Drago“ in dem schönen Städtchen Icod de los Vinos. Er hat eine stolze Höhe von 17 Metern und am Boden einen Durchmesser von 23 Metern. Das Gewicht dieses Baumes beträgt – ohne Wurzeln – 150 Tonnen.
Bis heute wird viel über das Alter des Baumes spekuliert. Man ist immer davon ausgegangen, dass der Baum über 5.000 Jahre alt sein müsste. Neueste Erkenntnisse und Schätzungen gehen jedoch von einem Alter zwischen 800 und 1.000 Jahren aus. Da der Baum keine Jahresringe hat, kann eine Schätzung nur an Hand der Verästelungen vorgenommen werden.

Um den Baum „am Leben“ zu erhalten, wurde er 1985 „saniert“. Dabei wurde im Inneren des Baumstammes ein Ventilator eingebaut, damit die Luft leichter zirkulieren kann und um Pilzbildung zu vermeiden.

Aber egal wie alte der Baum wirklich ist, sicher ist eins, er ist eine majestätische und mystische Erscheinung. Und wenn er reden könnte, hätte er uns über die Geschichte der Insel sicher viel zu erzählen.
„El Drago“ ist nicht nur das Wahrzeichen der Stadt Icod de los Vinos, sondern auch weit über die Grenzen der Kanarischen Inseln hinaus bekannt. Jährlich besuchen ungefähr 600.000 Besucher den Park. Und in den Jahren seiner Blüte, steigt die Besucherzahl nochmals rasant an.
Es ist schon ein ganz besonderes Exemplar, das dort in Icod beheimatet ist. Blühen andere Drachenbäume nur ungefähr aller 15 Jahre, so zeigt sich „El Drago“ bereits aller vier Jahre in seiner vollen Blütenpracht. Bis 1.800 blühende Zweige können dann bewundert werden. Bei diesem Anblick kann man nur ehrwürdig erstarren. Und auch die Ernte kann sich sehen lassen. Die aus der Blüte entstehenden Früchte dieses Baumes bringen bis zu dreieinhalb Tonnen auf die Waage. Ein stolzes Gewicht.

Wer nun glaubt, dass „El Drago“ die einzige Attraktion im „Parque del Drago“ ist, der irrt sich. Die Flora die sich einem in diesem schon angelegtem und gepflegtem Park bietet ist wundervoll und reichhaltig.

Aber nicht nur die Flora begeistert in diesem 3 ha großen Park. Direkt am Park findet man das „Mariposario del Drago“. Ein wunderschönes Schmetterlings-Haus.
In einer großen Halle flattern hier mehr als 800 Schmetterlings-Arten und erfreuen die Besucher mit ihrer einmaligen Schönheit. Die bunten Falter kommen aus den unterschiedlichsten Ländern. Von Klein bis Groß, hier sind alle Formen, Farben und Größen vorhanden.
Wer sich für Schmetterlinge interessiert, der wird von der Aufzuchtstation begeistert sein. Es ist sehr spannend hier alle Metamorphosen eines Schmetterlings zu beobachten. So lässt sich die Entwicklung von der kleinen Raupe zum wunderschönen und farbenprächtigen Falter leicht nachvollziehen.

Zudem gibt es im „Parque del Drago“ eine Nachbildung eines Dorfes der Guanchen (poblado aborigen)  mit menschengroßen Figuren, die fast lebendig erscheinen, einen Mirador (Aussichtspunkt), eine vulkanische Höhle mit Mumien,  sowie viele weitere Beispiele für Traditionen, die auch heute noch auf der Insel mit Stolz aufrechterhalten werden.

Zum Verweilen und Ausruhen steht den Gästen ein schön angelegter Picknick-Platz zur Verfügung.
Im gesamten Parkgelände gibt es ein großes Team aus Parkführern, die allesamt auf die kanarische Flora spezialisiert sind. Sie stehen den Besuchern zur Beantwortung von Fragen und für Informationen und Erklärungen immer gerne zur Verfügung.

Die Anfahrt zum „Parque del Drago“ ist bereits auf der Straße nach Icod de los Vinos gut ausgeschildert.
Die Adresse ist Plaze de la Constitucion 1, Icod de los Vinos.
Geöffnet ist der Park von April bis September täglich von 9.00 Uhr bis 20.00 Uhr und von Oktober bis März von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr.