Valle Guerra - Teneriffa

Es ist ein kleines und schönes Städchen dieses Valle de Guerra, das dort im Norden der Insel liegt. Es besticht vor allem durch seinen noch recht dörflich gebliebenen Charakter, den Urlauber, die eine Ferienwohnung oder ein ferienhaus in Valle Guerra buchen, sehr zu schätzen wissen.

Auf der anderen Seite hat man hier einen Ort, der sich vor allem durch sein wirtschaftliches Aufstreben und seine Bemühungen in Bezug auf Weiterentwicklung auszeichnet. Das Tal rund um Valle de Guerra ist sehr fruchtbar. Hier werden vordergründig Wein, Bananen, Tomaten, Kartoffeln, Mais und auch Strelitzien angebaut. Das ertragreiche Gebiet zieht sich bis hinunter zum Meer und verschaffte dem Ort den wunderbaren Beinamen „Garten von Teneriffa“, was für den Blick aus einer Ferienunterkunft in Valle de Guerra sicherlich nicht das Schöechteste ist.

Es ist so gut wie unmöglich, die kleine Stadt und ihre sehr weite Ausdehnung nach Osten und Westen zu Fuß zu erkunden. Insbesondere die Hanglage und die gesamte Größe des Gebiets stellen die Hinderungsgründe dafür dar. Es ist zwar grundsätzlich besser und vor allem auch umweltschonender, wenn man die Insel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erkundet, aber in diesem Fall, sollte man auf einen Leihwagen zurück greifen. Denn nur dann hat man die Möglichkeit den Ort und seine Umgebung in vollem Umfang und in seiner vollen Schönheit zu erkunden.
Wenn es zwischendurch irgendwie möglich ist, sollte man das Auto einfach man abstellen und einen kleinen Spaziergang einlegen. Dies ist im Besonderen im südlichen Ortsteil „La Barranquera“ empfehlenswert. So kann man das romantische, das verträumte und das ganz zauberhafte, dörfliche Flair einfangen und in sich aufsaugen.

Die Geschichten, die sich um den Namen des Städtchens ranken, könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Übersetzung von Valle de Guerra bedeutet „Tal des Kriegers“. Da gibt es die Einen, die behaupten, Valle de Guerra sei während der spanischen Eroberung von mehreren Kriegern durchzogen worden, die Anderen wiederum beziehen sich auf anderslautende Überlieferungen, die das komplette Gegenteil aussagen. Nämlich, dass der Ort von den Kriegern komplett verschont blieb, und nur nach der reichen Familie de Guerra benannt wurde. Der Familie de Guerra gehörte bis in das 18. Jahrhundert hinein das gesamte Tal am Fuße des Anage-Gebirges.

Sicher ist, dass es Anfang des 18. Jahrhunderts der spanische Kapitän Matias Rodriguez Carta war, der auf die Insel Teneriffa kam und hier seine weitläufigen Spuren hinterließ. Der Mann war geprägt von Raubzügen, die ihm, neben den Belohnungen der katholischen Kirche, zu jeder Menge Reichtum verhalfen. Und so kaufte er im Jahr 1726 unter anderem das Herrenhaus der Familie de Guerra. Dieses trägt seit dieser Zeit den Namen „Casa de Carta“ und beherbergt heute das Anthropologische Museum des Ortes.

Die kleine Stadt Valle de Guerra hat sich bis heute einen sehr romantischen und dörflichen Charakter bewahrt, den der Ort auch auf keinen Fall verlieren möchten. Es gibt nur zwei große Straßen die „Calle el Moral“ und die TF 16, die den Ort durchkreuzen. Auf diesen beiden Straßen spielt sich der Großteil des Lebens von Valle de Guerra ab. Immer wieder findet man kleine, verträumte Gassen die den Blick freimachen in den einen oder anderen, sehr gepflegten und schön eingerichteten Patio. Manchmal hat man auch das Glück einen Blick auf eine begrünte und vor bunten Farben und Blumen nur so strotzende Dachterrasse zu werfen. Ganz ehrfürchtig steht man dann da und es befällt einen das Gefühl, als sei die Zeit hier stehen geblieben. Als hätte sich in den letzten Jahrzehnten nichts verändert. Man sieht und hört keine Autos, keine Menschenseele begegnet einem. Irgendwie erscheint einem alles auch etwas Unheimlich. Wem es zu Menschenleer erscheint, der schaue einfach mal auf die Uhr. Vielleicht ist ja gerade Siesta-Zeit und man sieht aus diesem Grund keine Menschen, hört aus diesem Grund kein leises Murmeln. Wer weiß, wer weiß.

Kommt man zurück ins „Leben“, ist es vor allem das große Gotteshaus an der „Calle el Calvario“, welches einem unweigerlich ins Auge sticht. Die Kirche ist bunt geschmückt und überall wehen die Fahnen aus ganz verschiedenen Ländern. Gleich hinter der Kirche gibt es ein paar Fastfood-Stände, die besonders bei der Jugend des Ortes sehr beliebt sind. Auch das Begegnungszentrum von Valle de Guerra findet man hier.

Ein kurzer, zehn Minütiger Spaziergang auf der der TF 16 bringt einen auf die „Plaza Ramon J. Figueroa“. Dies ist der zentrale Platz der Stadt. Eingehüllt von einigen Bars und der Post des Ortes ist es hauptsächlich ein Ort an dem sich die Anwohner von Valle de Guerra gern treffen. Hier erfährt man bei dem einem oder anderem Pläuschchen das Neuste der Stadt und, was ganz wichtig ist, man wird gesehen und trifft mal den und mal den. Touristen sieht man hier weniger. Wie den auch, gibt es doch im ganzen Ort kaum einen Touristen, der sich für diese Stadt interessiert.

In der Mitte des Platzes steht eine sehr futuristische Skulptur. Sie wird als  wegweisend für den Ort und die gesamte Gegend angesehen.

Auf dem engen Weg in Richtung Tal erwartet einen ein unglaubliches Bild. Strelitzienfelder so weit das Auge blickt. Diese wechseln sich ab mit Tomaten- und Bananenplantagen. Die sind allerdings bei weitem nicht so reizvoll wie die wunderbaren Blumenfelder. Man möchte einfach nur dastehen und staunen und den Anblick tief in sich aufsaugen, damit man ihn einfach nicht vergisst. Direkt am Meer findet sich der stark landwirtschaftlich geprägte Stadtteil „La Barranquera“. Auch hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Menschen leben im Einklang mit der Natur und brauchen nicht wirklich viel um glücklich und zufrieden zu sein.

Macht man sich auf den Rückweg in den höher gelegenen Teil der Stadt hat man fast das Gefühl in eine neue, eine moderne Welt einzutauchen. Es sind zwei absolute Gegensätze, die sich einem in Valle de Guerra bieten. Faszinierend.

Einen sehr guten Einblick in die Geschichte des Ortes und der gesamten Gegend erhält man am besten im Anthropologischen Museum der Stadt. Das Gebäude ist nicht besonders groß und liegt, von Westen kommend an der TF 16, kurz vor der Stadt.

Das ruhige und beschauliche Städtchen erwacht ein paar Mal im Jahr aus seinem Dornröschenschlaf. Nämlich immer dann, wenn eine Fiesta stattfindet. Diese sind weit über die Grenzen des Ortes hinaus bekannt und begeistern Einwohner und Besucher gleichermaßen. Dann wird gefeiert, getanzt, gelacht und bis tief in die Nächte hinein gesungen.

Eine der größten Fiestas ist die“Fiesta de San Isidro Labrador y Santa Maria de la Cabeza“. Dieses große Fest des Schutzpatrons der Bauern findet immer am letzten Sonntag im Mai statt. Hier wird der Schutzpatron geehrt und es wird um ausreichend Regen und eine gut Ernte gebeten. San Isidro war zu seiner Zeit Knecht eines spanischen Barons, der sich durch seinen tiefen Glauben und seine unendliche Nächstenliebe auszeichnete. Den Überlieferungen nach, wurde er bei seiner Arbeit immer von einem Engel begleitet, der ihn unterstützte.

An diesem, für die Bauern so wichtigen Fest, wird zudem die Frau von San Isidro verehrt. Nach dem Tod ihres Mannes lebte Maria de la Cabeza als Einsiedlerin auf dem spanischen Festland. Sie unterstützte die Menschen und half ihnen mit ihren Wundern und ihren Visionen.

Ein weiteres Fest, das in Valle de Guerra ausgiebig gefeiert wird ist die „Fiesta de Nuestra Senora del Rosario“ - das Fest zu Ehren unserer Frau vom Rosenkranz – die immer Anfang Oktober stattfindet.
In seinen Ursprüngen wurde das Fest von Papst Pius V. gestiftet. Damit wollte er seinem Dank gegenüber der christlich spanischen Flotte Ausdruck verleihen, die 1571 in der Seeschlacht von Lepanto einen Sieg über die Osmanen erzielten.

Dieses Fest hat sich in seiner Bedeutung in dem Ort Valle de Guerra verändert. Heute steht es für die Kultur in dem schönen Städtchen und wird lange und ausgiebig gefeiert.
Die Feierlichkeiten beginnen damit, dass über die Geschehnisse dieser Schlacht ausgiebig berichtet wird.  Anschließend werden nachgebaute Schiffe durch den Ort getragen. Auf einem dieser Schiffe befindet sich die „Virgen del Rosario“.

Danach geht es hoch her – die Schlacht wird eindrucksvoll nachgestellt und mit speziellen Effekten, Feuerwerken und der richtigen Musik wunderbar in Szene gesetzt. Wer zu dieser Urlaub auf der Insel macht, sollte sich dieses wunderbare und aufwendige Spektakel auf keinen Fall entgehen lassen.

Valle de Guerra bietet seinen Gästen alles, was man sich wünscht. Viele wunderbare, kleine und auch größere Geschäfte, Supermärkte, Apotheken, Banken, Friseur, Autowerkstätten und vieles, vieles mehr. Am bekanntesten ist da wohl die „Calle el Moral“. Hier reihen sich Geschäfte, Bars, Cafés …. wunderbar aneinander. Man findet hier so gut wie alles und ein Einkaufsbummel bringt sicher nicht nur die eine oder andere Überraschung mit sich, er macht zudem viel Spaß und kann zwischendurch immer mal wieder für einen Kaffee, ein kühles Getränk, einen kleinen Imbiss, oder auch für ein leckeres und gutes Essen unterbrochen werden. Wer allerdings eine besonders große und ausgiebige Shoppingtour plant, der sollte sich in Richtung Santa Cruz, La Laguna oder auch Puerto de la Cruz orientieren.

Dies gilt auch für ein ausgiebiges und ausgedehntes Nachtleben. Man findet im Ort zwar viele Bars und Restaurants, man kann ausgezeichnet essen und leckeren, einheimischen Wein probieren. Wer aber die Nacht zum Tag machen, den Rhythmus der Musik spüren und ausgiebig tanzen und feiern will, der sollte sich ebenfalls in Richtung der größeren Städte aufmachen.

Valle de Guerra, ein wunderschöner Ort, der leider noch immer zu wenig Beschtung findet, der es aber allemal wert ist, ihm einen Besuch abzustatten, oder ein paar wundervolle Tage in einem Ferienhaus oder einer Feruienwohnung in Valle de Guerra zu verbringen.

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