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Tomás de Iriarte

Tomás de Iriarte war ein bekannter spanischer Dichter der Aufklärung und Neffe von Juan de Iriarte.

Er wurde am 18. September 1750 in Puerte de La Orotava, dem heutigen Puerto de la Cruz geboren.
Tomás de Iriarte entstammte einer gebildeten Familie von Schriftstellern.
Seine Eltern waren  von Bernado de Iriarte und Barbara de las Nievas de Oropesa. Mit ihm zusammen wuchsen mehrere Brüder auf. Unter anderem Bernado und Domingo Iriarte. Beide machten außerordentliche Karrieren im diplomatischen Dienst.

Ausbildung

Im jugendlichem Alter von dreizehn Jahren wurde Tomás Iriarte, wie vorher seine Brüder Bernado und Domingo auch, zur Ausbildung nach Madrid geschickt. Hier nahm sich sein Onkel, der Humanist und königliche Bibliothekar Juan de Iriarte (1701 - 1771),  des Jungen an.
Sein Onkel war auf Grund seiner Stellung wohlhabend und konnte neben seinen Brüdern auch Tomás eine ausgezeichnete und umfassende Ausbildung gewährleisten.
Erste Arbeiten

Auch er lernte die hohe Kunst verschiedener Sprachen perfekt und so konnte er bereits mit 18 Jahren damit beginnen, französische Dramen für das königliche Theater zu übersetzten. Damit legte Tomás Iriarte den Grundstein für seine literarische Karriere.

1770 veröffentlichte er als Tirso Imarente – ein Anagramm (aus dem griechischen, bezeichnet ein Wort, dass aus einem anderen Wort durch Umstellung der einzelnen Buchstaben oder Silben gebildet wurde) seines Namens – eine eigene Komödie mit dem Titel „Hacer que hacemos“

In den 1770 war Tomás Iriarte als offizieller Übersetzer des Staatssekretariats Tätig. Und ab 1776 auch als Archivar.
Er war ein großer Literat und führte in Madrid ein sehr kultiviertes Leben. Zudem war er, wie es zu seiner Zeit üblich war, in literarische Auseinandersetzungen verwickelt und hielt zudem engen Kontakt zu intellektuellen Zirkeln.

Auch im Ausland wurde man auf Tomás Iriarte aufmerksam. Hauptsächlich wurde er außerhalb Spaniens durch sein Lehrgedicht „La música“bekannt.
Große Berühmtheit jedoch erlangte er 1782. Es waren seine „Fabulas literarias“ - eine Sammlung von in Fersen gefasste Fabeln – die im Gegensatz zu deren traditierten Intensionen keine Moral enthielten, sondern so konzipiert waren, dass sie als Abhandlungen klassisch-antiker Theorien gesehen und gelesen werden konnten.

Das Werk des Tomás Iriarte wird dem literarischen Klassizismus zugeordnet. Seine Schreibweise, sein Stil, ist immer gekennzeichnet durch Nüchternheit und einem satirischen bis kritischem Ton.

Viele andere Dichter ließen sich von ihm inspirieren. Unter anderem der spanische Dichter Félix Maria Samaniego. Dieser verfasste, angespornt vom Stil des Tomás Iriarte, seine „Fábulas morales“.

Aber nicht immer waren die Arbeiten von Iriarte gern gesehen.
Insbesondere wegen seiner literarischen Fabeln geriet Tomás Iriarte in persönliche Konflikte. So kam es, dass er 1786 von der „spanischen Inqusition“ angezeigt wurde.

Tomás Iriarte starb am 17. September 1791 im Alter von gerade einmal 41 Jahren in Madrid. Die Todesursache war seine schwere Gichterkrankung.